Das internationale Kinopublikum ist auf Yorgos Lanthimos 2009 mit dem sehr eigentümlichen, gleichzeitig aber auch eigensinnigen Film „Kynodontas“ („Dogtooth“) aufmerksam geworden. In „Dogtooth“ inszeniert Lanthimos eine Familie, die völlig zurückgezogen lebt. Ihre drei Kinder -ein Sohn und zwei Töchter- sind mittlerweile junge Erwachsene und haben noch nie das abgelegene Gelände verlassen, auf dem das elterliche Haus steht.

Mit seinem nächsten Film „Alpen“ (2011) eröffner Lanthimos dem Zuschauer eine trostlose, karge Welt. Seine Charaktere haben weder Namen, noch lassen sie sich näher kennzeichnen oder lokalisieren. Wenige Jahre später hat er eine unkonventionelle Liebesgeschichte „The Lobster“ (2015) mit internationaler Starbesetzung gedreht. In dem diesjährigen 70. Filmfestival in Cannes hat die Jury die Auszeichnung für das beste Drehbuch an zwei Filme verliehen: Die Griechen Yorgos Lanthimos und Efthimis Filippou gewannen mit dem Psychothriller „The Killing of a Sacred Deer“ (mit Nicole Kidman und Colin Farrell), während die Schottin Lynne Ramsay für ihren Thriller „You Were Never Really Here“ ausgezeichnet wurde. (AL)