Gedenkst du noch der ärmlich kleinen Hütte
im Walde, hinter’m Dorfbereich? –

Wohl denk‘ ich noch der Hütte, klein und ärmlich;
sah einem Kirchlein, einer Klause gleich.

Gedenkst du noch des Klausners in der Hütte?
War es ein Räuber wohl, ein Mönch, ein Hirt? –

Ich weiß, noch immer klingt mir in den Ohren
der Flöte Klageton, wie fern verirrt.

Denkst du noch des Gesichtes, bleich und hager,
und auch des müden Körpers, leicht gebückt? –

Ich weiß noch. Unter seinen busch’gen Brauen
blitzte das Aug‘, als wär‘ ein Schwert gezückt.

Denkst du des Brandes noch im dichten Walde?
Des Brandes, der am Abend jäh kam aus? –

Ich weiß. Die Hexe! – Ausgebrannt die Hütte,
dahin der dichte Wald, o welch ein Graus!

So weißt du’s noch? Wo blieb er wohl? Gar niemand
hat je den alten Klausner mehr gesehn.

Ich weiß nicht. Eins nur blieb mir noch im Geiste
fest im Gedächtnis an die Hütte stehn:

Gebeugt auf ihre abgebrannten Trümmer
stand, heiter, unbesorgt und kalt wie Stein,

Gott Amor, sich die kleinen Hände wärmend
und seine cherubzarten Flügelein.

                                                                          Übersetzung: Karl Dieterich