Die großangelegte Parkanlage kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, die bis in die Antike zurückreicht. Damals befand sich an derselben Stelle der private Garten des Philosophen Theophrastos von Eresos. 1832 wurde der bayerische Prinz Otto (1815-1867) zum ersten König von Griechenland gekürt. Auch Architekten waren in seinem Gefolge. Der heutige Garten jedoch entstand in der Zeit von 1838 bis 1840 auf Veranlassung der Königin Amalie (1818-1875) und nach den Entwürfen des preußischen Agronomen Friedrich Schmidt. Bayerische und griechische Experten haben mitgearbeitet. Seit 1923 ist der Nationalgarten der Öffentlichkeit zugänglich.

Die Parkanlage beherbergt heute ein Botanisches Museum, einen kleinen Zoo mit mehreren Tierarten, einen Kinderspielplatz und eine stetig wachsende Entenpopulation! Die Besucher können im Nationalgarten auch einige archäologische Hinterlassenschaften bewundern. Am Zugang von der Sophia Straße aus (Odos Sofias) erscheint auf der rechten Seite der gut erhaltene Mosaikfußboden einer ehemaligen römischen Villa. Auf der linken Seite befinden sich Reste einer antiken Wasserleitung, die aus der Zeit von 600 vor Christus stammen. Geht man in Richtung des Zappeion-Ausgangs, so findet man Überbleibsel eines Tempelfundaments, die möglicherweise vom Heiligtum des Apollon Lykeios (Beschützer der Herden vor den Wölfen) stammen.

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Letzten Mai ehrte der Athener Bürgermeister Jorgos Kaminis in einer Feier Christian Herzog von Oldenburg und Caroline Herzogin von Oldenburg für ihre Bemühungen, den Nationalgarten zu erhalten und weiter zu entwickeln. Das Paar möchte in Zusammenarbeit mit dem Athener Verein „Freunde des Gartens“ und einigen Experten der Bayerischen Verwaltung der Schlösser, Gärten und Seen zur Sanierung der wichtigsten Parkanlage der Athener Innenstadt alles tun, um diesen ruhigen und fast, möchte man sagen, kontemplativen Ort, wieder zu einem bedeutenden Begegnungsort zu machen. (AL)