Christos Joachimides wurde 1932 in Athen geboren. Er siedelte 1952 aus Athen nach Deutschland über, um in Stuttgart Philosophie und Literaturwissenschaften zu studieren. 1953 wechselte er nach Heidelberg zum Studium der Kunstgeschichte und der Kultursoziologie. 1957 organisierte er in Athen seine Erste Ausstellung »Berlin Berlin – Junge Berliner Maler und Bildhauer«. Christos Joachimides lebte vorwiegend in West-Berlin bzw. in Berlin und Athen.

Joachimides war vor allem in den 80er Jahren eine der mächtigsten Persönlichkeiten des internationalen Kunstbetriebs. Der Kurator war in der Zeit noch nicht, was heute ist und was vor langer Zeit einmal der Regisseur, der Poet oder der bildende Künstler selbst war: der Traumberuf der jugendlichen Avantgarde. Den Ruf als »großer« Ausstellungsmacher machte er sich 1977 mit der Beuys Retrospektive »Richtkräfte« in der Neuen Nationalgalerie. 1982 folgte die Ausstellung »Zeitgeist« im Martin-Gropius-Bau. 

Er organisierte außerdem 1991 »Metropolis«, 1993 »Amerikanische Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts« und 1997 »Die Epoche der Moderne. Kunst im 20. Jahrhundert«. Er kuratierte mehrere Ausstellungen im Martin-Gropius-Bau, darunter die vieldiskutierte Ausstellung „Zeitgeist“ im Jahr 1982. Für die Afrika-Ausstellung wurde er 1996 mit der außerakademischen Ehrenprofessur ausgezeichnet.

In den vergangenen Jahren arbeitete Christos Joachimides wieder vermehrt in Athen, wo er im Benaki-Museum 2004 zu den Olympischen Spielen die Ausstellung „Outlook“ kuratierte. Nun ehrt die Athener Kunsthochschule den ausgebildeten Kunst- und Literaturhistoriker und großen Ausstellungsmacher, der letzten Dezember in Athen starb, mit der Benennung des dritten Geschosses ihrer neuen Bibliothek. Dort werden auch das Privatarchiv und die Büchersammlung von Joachimides ihren Platz finden, die er bereits 2014 der Athener Kunsthochschule geschenkt hat. (AL).