Griechenland nimmt auch an der diesjährigen Frankfurter Buchmesse teil, die zum siebzigsten Mal stattfindet. Die internationale Buchmesse wurde 1949 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet und findet alljährlich im Oktober statt. Seit 1988 steht jeweils die Literatur und Kultur eines Gastlandes im Mittelpunkt. Dieses Jahr ist Georgien Partnerland, ein Land mit alter Kultur und ausgeprägtem europäischen Selbstverständnis.

Dieses Jahr stellen 18 griechische Verlagshäuser in dem griechischen Pavillon (E133-Hall 5.1) aus. Mehr als 1.000 neue Buchtitel werden präsentiert. Die Schriftstellerin Maró Doúka ist Ehrengast. Mit Nikos Kazantzakis‘ Roman „Alexis Sorbas“, der seit seinem Erscheinen 1955 in Deutschland nahezu 1.000.000mal verkauft wurde, ist das Klischee eines dionysischen Vitalismus in Umlauf gebracht worden, das die Wahrnehmung Griechenlands noch immer verzerrt.

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Wer aber dieses Jahr die griechische Literatur auf der Frankfurter Buchmesse in Augenschein nimmt, wird bald feststellen, dass sie sich längst nicht mehr auf die Wunschprojektionen des Auslandes reduzieren lässt. Tatsächlich gibt es viele interessante Schriftsteller und ungewöhnlich gute Bücher zu entdecken.„Unsere Heimat ist die Sprache“, sagt die kosmopolitisch orientierte griechische Schriftstellerin Soti Triandafylou, und sie weiß, wovon sie spricht.     (AL)