In einem Interview mit der Zeitung Berliner Morgenpost sagt der Sondersekretär für Kommunikationsplanung, Migrations- und Flüchtlingspolitik Griechenlands, George Florentis, dass sein Land eine erneute Fluchtkrise, wie 2015, nicht verkraften würde und fordert die Länder der EU auf, mehr für die Verteilung von Flüchtlingen aus Griechenland zu tun. Er erinnert daran, dass sich die EU verpflichtet hat, 66.000 Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen. Doch bisher wurden noch nicht einmal 10.000 Flüchtlinge aus Griechenland verteilt. Auch die Zusage über 400 EU-Asylbeamte ist erst zu einem Bruchteil erfüllt.

Sondersekretär Florentis sagt auch, dass das Abkommen mit der Türkei funktioniert und auf den griechischen Inseln nur noch wenige Flüchtlinge ankommen. Seiner Meinung nach muss die EU endlich geschlossen in der Flüchtlingskrise auftreten und alle Länder Europas helfen müssen, um die Notlage zu bewältigen.

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Er betont zudem, dass die Flüchtlingskrise nicht vorbei ist, doch die Arbeit der griechischen Behörden, was die Bearbeitung der Asylanträge betrifft, sich ständig verbessert. Außerdem sind vor einiger Zeit überall im Land regionale Hauptgeschäftsstellen, sowie in der Peripherie weitere Asylbehörden eröffnet worden. Dabei unterstreicht er: „Manchmal stört mich allerdings, dass viele EU-Politiker nur auf die Zahlen schauen. Aber wir haben es mit Menschen zu tun. Wir entscheiden mit dem Asyl auch über ihr Leben“.

Auf die Frage, ob die Hilfsbereitschaft der Griechen immer noch groß ist, antwortet der der Sondersekretär für Kommunikationsplanung, Migrations- und Flüchtlingspolitik Griechenlands, dass die Menschen in seinem Land immer weiter hilfsbereit sind und dass die Leistung der Bewohner von den Inseln sehr groß ist. Er betont allerdings dass, anders als in vielen europäischen Staaten, Griechenland keinen Aufstieg des Rechtspopulismus erlebt hat.