Das Osterfest in Korfu ist eine einzigartige Erfahrung, bei der alte lokale Sitte und Bräuche zu Ostern wiederbelebt werden. Die Feierlichkeiten zu Ostern beginnen am Palmsonntag, dem letzten Sonntag vor Ostern, an dem die Reliquien des Heiligen Spyridon, Schutzpatrons der Insel, in Begleitung aller 15 philharmonischen Orchester der Stadt durch die Straßen von Korfu getragen werden. Dieser Brauch stammt aus dem Jahre 1629, als der Heilige Spyridon die Korfioten vor der Pest bewahren haben soll.

kolompina

Am Karmontag werden die traditionellen Köstlichkeiten Fogatsa, Mandolato und „Kolombina“ gebacken, während am Kardienstagabend die poetische und musikalische Nacht unter dem Titel „Vom Golgatha zur Auferstehung“ in der Säulenhalle des Alten Schlosses stattfindet. Am Karmittwoch beteiligen sich alle Gläubigen am großen Konzert mit Hymnen der Karwoche, das im Stadttheater stattfindet. Am Gründonnerstag beginnen am Piazza Pinia die Orchester der Stadt mit den Proben für den Karfreitag und den Ostersonntag, während im Dom am Rathausplatz ein kleines Ritual stattfindet: Die Gläubigen zünden 12 Kerzen an, die nacheinander nach der Anhörung von jedem der „12 Evangelien“ gelöscht werden.

botidesAm Karfreitagabend ziehen alle Prozessionen mit dem Epitaph (Heiliges Grab) jeder Pfarrei in Begleitung der philharmonischen Orchester durch die Straßen und malerischen Gassen der Altstadt, bevor sie sich im historischen Zentrum der Stadt versammeln.

Am Karsamstag um 6.00 Uhr wird der Brauch des künstlichen Erdbebens der Auferstehung Christi wiederbelebt und um 9 Uhr findet die Umrundung des Epitaphs des Heiligen Spyridon statt.

Um 11 Uhr pünktlich läuten die Glocken und der Trauer wird von Aufregung gefolgt. Dann beginnt der bekannte Brauch „Botides“, wobei große Tontöpfe mit roten Bändern von den Fenstern und Balkonen der Häuser am Spianada Hauptplatz heruntergeworfen werden, während die Philharmoniker der Stadt Musik auf die Straßen spielen.

mastela

Inzwischen wird in Pinia, dem alten Handelszentrum der Stadt, der traditionelle Brauch von „Mastella“ wiederbelebt. Die „Piniatores“ legen in der Mitte der Straße ein offenes mit Wasser gefülltes Fass, in das die Passanten Münzen werfen; wenn die Glocken die „erste Auferstehung“ verkünden, werden die Münzen aus dem Boden des Fasses geholt.
Am Ostersamstag findet im Dom mit der musikalischen Begleitung des Kirchenorgels die Messe der Auferstehung statt.

Die Fenster der 6stöckigen traditionellen Häuser rund um den Platz sind offen und mit Kerzen geschmückt. Nach der Auferstehung und den Feuerwerken ziehen die Orchester durch die Straßen, während die Gläubigen singen und tanzen. Das Fest endet zu Hause mit dem traditionellen Gericht „Tsilichourda“.

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