Die reiche Geschichte Griechenlands widerspiegelt sich unter anderem in den zahlreichen historischen Gebäuden im ganzen Land. Die Bauweise reicht von der osmanischen und venezianischen Architektur bis hin zum typischen neoklassizistischen Stil. Viele dieser Gebäude, die zunächst als Wohnungen dienten, sind im Laufe der Jahre in Museen, Verwaltungsgebäude und Kulturzentren verwandelt worden.
 

Rhodos, die größte Insel der Dodekanes, gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen der Welt. Sie beheimatet Traumstrände, malerische Dörfer, eine erstklassige touristische Infrastruktur und viele historische Sehenswürdigkeiten. Aus architektonischer Sicht wurde die Insel stark von dem Ritterorden der Johanniter beeinflusst, die die Insel von 1306 bis 1522 besetzen. Die mittelalterliche Altstadt der Insel mit den engen Gassen, den wunderschönen Plätzen und den imposanten Bauwerken lockt jedes Jahr tausende von Touristen aus aller Welt an und ist von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützt. 

 
Der Großmeister-Palast ist vielleicht das wichtigste Denkmal der Herrschaft des Johanniterordens auf der Insel. Er stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde an der Stelle der antiken Akropolis der Insel errichtet, wo der Tempel des Sonnengottes stand. Der Palast befindet sich auf dem höchsten Punkt der imposanten Burg der Ritter, genau am Ende der berühmten Gasse der Ritter, welche die am besten erhaltene mittelalterliche gepflasterte Gasse in Europa ist. Den besonders beeindruckenden Eingang des Palasts schmücken zwei halbkreisförmige Türme mit Zinnen sowie das Wappen des Großmeisters. 1856 wurde der Palast durch eine Explosion fast völlig zerstört. 1912 wurde die Insel von den Italienern erobert, die 1940 unter der Aufsicht des damaligen italienischen Kommandanten des Dodekanes das Gebäude nach dem ursprünglichen Entwurf umgebaut haben. Als Rhodos 1948 wieder zu Griechenland gehörte, wurde die erste Etage des Palastes zum Volkskunstmuseum umgewandelt. 1988 fand im Großmeister-Palast der EU-Gipfel statt. Heute ist im Palast das byzantinische Museum der Insel untergebracht. 
 
Das große Krankenhaus des Johanniterordens, das zwischen 1440 und 1489 erbaut wurde, kombiniert die gotischen Formen mit Renaissance-Elementen. Den imposanten Eingang des Gebäudes schmückt eine Marmortafel mit dem Wappen des großen katalanischen Magisters Antoni Fluvian, der 1437 mit seinem Willen 10.000 Gulden zur Errichtung des Krankenhauses spendete. Das Gebäude verfügt über einen Innenhof, den eine zweistöckige Galerie mit großen Hallen und Lagern umgibt. Während der osmanischen Besatzung diente es als Militärlager und Krankenhaus. 1836 schenkte der Sultan Mahmud II. dem König von Frankreich die kunstvollen gotischen hölzernen Türrahmen des Gebäudes, die bis heute im Museum von Versailles ausgestellt werden. Das Gebäude wurde von den Italienern restauriert. Seit 1915 ist dort das archäologische Museum von Rhodos untergebracht. 
 
Auf dem Hügel der mittelalterlichen Stadt befindet sich die monumentale Moschee von Suleyman dem Prächtigen, die 1523 nach Auftrag von Suleyman selbst errichtet wurde. Das Gebäude hat drei Räume, die von zehn Kuppeln gedeckt sind, sowie zwei Arkaden an der nördlichen Seite der Moschee. Zwischen der zentralen und der westlichen Kuppel der Moschee erhebt sich das 34,50 Meter hohe Minarett. Den historischen Überlieferungen nach wurde das Gebäude 1808 rekonstruiert und mit klaren Elementen des Neoklassizismus angereichert. Heute gehört die Moschee von Suleyman zu den wichtigsten muslimischen Denkmälern Europas. Die Restaurierungsarbeiten der Moschee wurden 2006 mit dem Europa-Nostra-Preis ausgezeichnet. (Art.S.).