Premierminister Antonis Samaras wurde am 10. Februar vom Team der Bild-Zeitung (Kai Diekmann, Paul Ronzheimer und Daniel Biskup) über die aktuellen Entwicklungen in Griechenland und den Beginn der griechischen EU-Ratspräsidentschaft interviewt. Samaras sagte, die EU-Ratspräsidentschaft gebe den Griechen zusätzliche Stärke, um ein Comeback zu schaffen. “Es geht um mehr Verantwortung für alle, mehr Solidarität und mehr Möglichkeiten”, so Samaras. Zu den Zielen der griechischen EU-Ratspräsidentschaft zählen die Verstärkung des wirtschaftlichen Wachstums, die weitere Stabilisierung der Währungsunion, die Bekämpfung der illegalen Einwanderung an den Grenzen aller Mitgliedstaaten des Südens, sowie die Förderung der Meerespolitik.

Über die Fortsetzung der Strukturreformen betonte Samaras, dass allein im Jahr 2013 der Großteil der Reformen umgesetzt worden sei, was 76% der Vorgaben entspreche. Noch unterstrich er, dass große multinationale Unternehmen bereits ins Land investieren oder konkrete Pläne ankündigen, und die Tourismusbranche werde auch dieses Jahr einen neuen Rekord aufstellen. “Keiner in Europa spricht mehr über einen ‘Grexit’, sondern von ‘Grecovery’”, so Samaras. Das mögliche Schnüren eines dritten Rettungspakets, wovon Bundesfinanzminister W. Schäuble in der vorigen Woche sprach, lehnte Samaras ab. Er wies darauf hin, es gebe auch eine Vereinbarung mit der EU, dass Griechenland im Fall der Erreichung dessen Ziele – wie dem Primärüberschuss – mit Erleichterung der Schuld, zum Beispiel in Forme von längeren Laufzeiten und niedrigen Zinsen, rechnen könnte. (Hel.P.)

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