Griechenland ist auch in diesem Jahr mit drei Filmen bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin präsent. Der Film “The City and the City“ von Christos Passalis und Syllas Tzoumerkas wird Griechenland in der Wettbewerbssektion “Encounters“ vertreten, wobei der Kurzfilm “Memoir of a Veering Storm“ von Sofia Georgovasilis und der Kurzfilm “To Vancouver“ von Artemis Anastasiadou nehmen am Wettbewerbsbereich der Sektion „Generation 14plus“ teil. Die 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) finden vom 10. bis 20. Februar 2022 als Präsenzveranstaltung statt.

City Homemadeflms.grBild: The City and the City /Quelle: homemadefilms.gr

“The City and the City”

Der Spielfilm “The City and the City“ von Christos Passalis und Syllas Tzoumerkas, eine der bemerkenswertesten Produktionen der griechischen Nationaloper zu Ehren des 200. Jahrestages der griechischen Revolution von 1821, in Koproduktion mit Homemade Films und in Zusammenarbeit mit Thessaloniki Film Festival, wird seine Weltpremiere bei den 72. Internationalen Filmfestspielen Berlin (10.-20. Februar 2022) und der offiziellen Wettbewerbssektion Encounters haben. Der Film erzählt in sechs Kapiteln, einem Prolog und einem Epilog, sieben Jahrzehnte Thessalonikis Geschichte und das Leben und Leiden seiner jüdischen Gemeinde. Diese Produktion, Teil einer Hommage an den 200. Jahrestag der griechischen Revolution im Jahr 2021, wird durch finanzielle Unterstützung der Stavros Niarchos Foundation (SNF) ermöglicht.

Christos Passalis (blitz theatre group, Luzerner Theater usw.) und Syllas Tzoumerkas (Homeland, A Blast, The Miracle of the Sargasso Sea) kehren kreativ in ihre Geburtsstadt zurück und führen gemeinsam Regie bei einem Film, der messerscharf ist und Grenzen zwischen Spiel-, Dokumentar- und Essayfilm verwischt.

“The City and the City“ ist eine Koproduktion der Griechischen Nationaloper und Homemade Films in Zusammenarbeit mit dem Thessaloniki International Film Festival, unterstützt von the Claims Conference – Conference on Jewish Material Claims Against Germany, dem Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds, dem Büro in Griechenland der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem ΕΚΟΜΕ, dem Kulturzentrum der Region Zentralmakedonien, der MOMus, dem Griechischen Filmzentrum und der Jüdischen Gemeinde Thessaloniki. Der Film wurde von Maria Drandaki produziert und von Orestis Andreadakis kuratiert.

Christos Passalis und Syllas Tzoumerkas bemerken: “Zwei Städte koexistieren im gleichen Rahmen: die Stadt Thessaloniki des letzten Jahrhunderts und die Stadt Thessaloniki, wie sie heute ist. Zeit und Raum konvergieren auf seltsame, rätselhafte Weise. So bilden sich zwei Strömungen: Die erste ist die moderne, alltägliche. Die andere basiert auf den realen Erfahrungen und harten Fakten einer tief begrabenen, zum Schweigen gebrachten Ära – einer Ära, die offene Wunden hinterlassen hat, aber auch Spuren eines verlorenen Eden. In den Rissen treffen die beiden Strömungen aufeinander und laufen zusammen – wie in einem Traum.“

City National OperaBild: The City and the City /Quelle: https://www.nationalopera.gr

Beschreibung der Filmkapitel

Ein kleines Mädchen, Rosa, streift sorglos durch die Straßen der Innenstadt, tanzt und singt im Rhythmus der Straßenmusiker. Dieses kleine Mädchen entpuppt sich als die berühmte Rebetiko-Sängerin Rosa Eskenazi.

Ein Familienpicknick der Oberschicht. Nichts scheint in der Lage zu sein, diese friedlichen und sorglosen Momente zu stören, als ob niemals eine Bedrohung auftauchen würde.

Nazi-Truppen marschieren am 9. April 1941 in die Stadt Thessaloniki ein. Ein kleines Mädchen gehorcht dem Befehl ihrer verängstigten Mutter und überreicht dem Anführer der Truppe einen Blumenstrauß. Gleichzeitig übernehmen hinter verschlossenen Fenstern Schrecken und Qual.

Die Geschichte spielt am 11. Juli 1942, dem Tag, der als Thessalonikis „Schwarzer Samstag“ bekannt wurde, als Nazi-Truppen alle jüdischen Männer im Alter zwischen 18 und 45 Jahren auf dem Eleftheria-Platz (Freiheitsplatz) versammelten.

Ein KZ-Überlebender kehrt in eine Stadt zurück, die er nicht mehr wiedererkennt, eine Stadt, in der er sich wie ein Fremder fühlt. Er erinnert sich an die Beerdigung eines geliebten Menschen auf dem alten jüdischen Friedhof, der nicht mehr existiert.

Im Gerichtsgebäude von Thessaloniki wirkt ein Bürger jüdischer Herkunft orientierungslos und verloren in seinen endlosen Gängen. Enttäuscht und verlassen geht er weiter. Er hat gerade den Prozess verloren, sein gestohlenes Vermögen wird ihm nicht zurückgegeben.

Eine bürgerliche jüdische Familie verlässt ihr Haus und beschließt zu fliehen.

Memoir LightsOnFilm.com FBBild: Memoir of a Veering Storm /Quelle: www.lightsonfilm.com

“Memoir of a Veering Storm”

Der Kurzfilm “Memoir of a Veering Storm“ ist eine Geschichte vom Erwachsenwerden, das an einem 8-stündigen Schultag spielt. Anna geht in Begleitung ihrer Mutter zur Schule, kurz bevor ein Sturm in der Stadt ausbricht. Nach dem Unterricht besucht sie begleitet von ihrem gleichaltrigen Freund ein Krankenhaus. Dort wird sie abrupt mit ihrem Erwachsenwerden konfrontiert. Sie wird einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen. Anna, ihr Freund und ihre beste Freundin fantasieren über Namen, die nie gegeben werden.

Sofia Georgovassilis neuer Kurzfilm “Memoir of a Veering Storm“ feiert – vier Jahre nach “Preparation“ und zwei Jahre nach “Cedar Wolf“ – seine offizielle Premiere im Wettbewerbsbereich der Sektion “Generation 14plus“ der 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin.

Trailer >

  

Vancouver LightsOnFilm.com FBBild: To Vancouver /Quelle: www.lightsonfilm.com

“To Vancouver“

Zwei Geschwister, ein Zauber, verwundete Landschaften und ein unvermeidlicher Aufbruch. Der Kurzfilm “To Vancouver“ ist eine kurze Chronik eines Verschwindens in Zeiten der neuen Wirtschaftskrise.

“To Vancouver“ ist der neueste Film von Artemis Anastasiadou, der Schöpferin, die vor einigen Jahren mit “I am Mackenzie“ den Preis für den besten Kurzfilm in Texas beim SXSW 2019 und den Tonia Marketaki Award beim Drama Festival gewann. Der Film wurde auf über 100 internationalen Festivals gezeigt, darunter BFI und POFF Black Nights. “Vancouver“ ist ihr erster Film auf dem griechischen Land. Einer neorealistischen Praxis folgend, arbeitete Artemis Anastasiadou mit Laiendarstellern zusammen und nahm die Landschaft und ihre Wahrheit als zusätzliches dramatisches Element in ihre Erzählung auf. Der Film feierte seine griechische Premiere beim Drama Filmfestival und nimmt am Wettbewerbsbereich der Sektion “Generation 14plus“ der 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin teil.

Trailer >

 

Introbild /Quelle: www.berlinale.de

EG

TAGS: Festival | Kino | Kultur