Vor 50 Jahren, am 21. April 1967, eine Gruppe von Offizieren aus zweiter Reihe hat sich an die Macht geputscht. Das Parlament wurde entmachtet, Zehntausende – vor allem Linke – ins Gefängnis gesperrt und auf Gefängnisinseln verbannt. Sieben Jahre herrschte die Militärdiktatur in Griechenland mit brutaler Willkür, Zensur, Folter und Mord. Die Zahl der Opfer geht in die Tausende.
Als Konstantin Karamanlis am 24. Juli 1974 nach zehnjährigem Exil in Frankreich auf dem Athener Flughafen landete, begann für Griechenland eine neue Ära: Die Obristen waren am Ende, nun wollte das Land zurück zur Demokratie. Dem 67-jährigen Karamanlis, der schon von 1955 bis 1963 als Premierminister amtiert hatte, bildete eine „Regierung der nationalen Einheit“ und führte das Land im November 1974 zu freien Wahlen.
Knapp ein Jahr nach dem Sturz der Junta, im Juni 1975, stellte Griechenland einen Antrag auf Beitritt zur damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Vor allem der französische Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing, der deutsche Kanzler Helmut Schmidt (SPD) und Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) machten sich für die Aufnahme stark – mit dem Argument, es gelte, die noch fragile Demokratie durch die europäische Integration des Landes zu festigen. Am 1. Januar 1981 wurde das Land Mitglied der EWG.