Außenminister Dimitris Avramopoulos hielt gestern eine Rede bei der 67. Generalversammlung der Vereinten Nationen. „In den letzten zwei Jahren wurde Griechenland von den globalen Medien als ein Land in wirtschaftlicher Not dargestellt. Es ist wahr, dass Griechenland derzeit einen schmerzhaften Übergang erlebt, der aber zu wirtschaftlichem Aufschwung und Wachstum führt.
Es ist auch wahr, dass Griechenland in seiner 3.000-jährigen Geschichte größere Krisen als diese überstanden hat. Ich versichere Ihnen, dass wir es schaffen werden”, betonte Avramopoulos. Der Außenminister hielt sich vom 19. September bis heute in den Vereinigten Staaten auf. Anlass waren die Beratungen zur 67. Generalversammlung der Vereinten Nationen. Im Rahmen der Generalversammlung traf er u.a. mit der US-Außenministerin Hilary Clinton. Nach dem Gespräch erklärte Avramopoulos, dass er Clinton die strategisch zentrale Rolle Griechenlands in der östlichen Mittelmeerregion näher bringen konnte.
Die bilateralen Beziehungen seien auf einem außerordentlich guten Niveau, aber es gebe noch immer Potenzial zur Vertiefung. Avramopoulos führte zudem eine Reihe von Treffen in Chicago (September 19-20), Boston (September 20-22) und New York (September 23-28). Die griechische Regierung unterstütze die Bemühungen der Vereinten Nationen, eine tragfähige, stabile und dauerhafte Lösung in der Zypernfrage zu erarbeiten, wiederholte Avramopoulos nach dem Treffen am 23. September mit dem UN- Generalsekretär Ban Ki-Moon in New York.
Griechenland strebe die Schaffung eines einheitlichen Staates an, in dem griechische und türkische Zyprioten harmonisch zusammenleben können. In Bezug auf die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (FYROM) verwies Avramopoulos auf die Notwendigkeit der Beilegung der Namensfrage und die Initiativen der griechischen Seite. In einer Veranstaltung des griechischen Generalkonsulats in Chicago wandte er sich an die griechisch-amerikanische Gemeinschaft. Er sprach von einem „Wiederaufbau der Beziehungen“ zwischen der griechischen Diaspora in den USA und dem griechischen Mutterland. Gleichzeitig forderte er die Diaspora auf, in Griechenland zu investieren und zur Ankurbelung der Wirtschaft beizutragen. Am 20. September war Avramopoulos der Hauptredner an der 68. Jahrestagung der American Jewish Committee in Chicago. Er unterstrich die Rolle Griechenlands als Stabilitätsgarant in der Region und kennzeichnete die Stärkung der Beziehungen zu Israel als eine „selbstverständliche, auch wenn verzögerte Entwicklung“. Diese Zusammenarbeit ist „nicht gegen Drittländer gerichtet“, sondern beruht auf dem gemeinsamen Willen und gegenseitigen Interessen. (So.K.).