China und Griechenland haben am letzten Donnerstag beschlossen, ihre Wirtschaftsbeziehungen in zahlreichen Bereichen auszubauen.

Dazu reiste der chinesische Regierungschef Li Keqiang zu einem dreitägigen Griechenlandbesuch nach Athen- begleitet von 14 Ministern und zahlreichen Geschäftsleuten. Die beiden Länder schlossen Verträge und Kooperationsabkommen in den Bereichen Energie, Handel, Finanzdienstleistungen, Infrastruktur, Handelsschifffahrt, Landwirtschaft und Tourismus im Wert von mehr als 4,7 Milliarden Euro. Vor einem Jahr hatte der griechische Regierungschef Antonis Samaras bei einem Besuch im „Reich der Mitte“ für neue Investitionen geworben.

Samaras sagte nach einem Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Li Keqiang: „Dank unserer strategischen Lage und unserer starken Schiffsindustrie kann Griechenland für China zum wichtigsten Eintrittspunkt nach Europa werden.“ Die Kooperation mit China sei von strategischer Bedeutung. Weitere, noch größere Abkommen werden folgen, fügte er hinzu. Li hatte das Land zuvor auch als „Tor nach Europa“ bezeichnet. Der chinesische Regierungschef gratulierte Samaras für die durchgeführten umfangreichen Reformen in Griechenland. China werde künftig griechische Staatsanleihen kaufen, hieß es. Der chinesische Transportkonzernriese Cosco hat bereits seit 2009 große Teile des Frachthafens von Piräus für 500 Millionen Euro gepachtet und betreibt heute dort ihren größten Containerhafen außerhalb Asiens.

Cosco wickelt auf Grundlage dieses Vertrages inzwischen etwa 70 Prozent des Frachtumschlags in Piräus ab.

Ein weiterer Kooperationsbereich sind die griechischen Reedereien, die eine Vielzahl von Schiffen in China bauen lassen und im Gegenzug einen großen Teil der chinesischen Transporte übernehmen. Dazu stellen Chinas Banken den Reedern Kredite in Milliardenhöhe zur Verfügung. In Anwesenheit von Samaras und Li wurden 17 Kooperationsabkommen unterzeichnet, u.a.: Mit dem Ministerium für die Handelsmarine in Athen unterschrieb die Förderbank China Development Bank CDB eine Absichtserklärung über 1,0 Milliarden Euro zum Ausbau des Hafens von Piräus und zur Expansion der Logistikindustrie dort. Mit der Handelsbank Export-Import Bank of China vereinbarten die griechischen Schifffahrtsgesellschaften Thenamaris und Oceanbulk Vereinbarungen im Wert von etwa 340 Millionen Euro.

Mit der Geschäftsbank ICBC vereinbarten die Schifffahrtsunternehmen Libra und Diana Shipping Absichtserklärungen über rund 490 Millionen Euro. ICBC und Sinohydro, der wichtigste Staudammbauer der Welt, unterzeichneten eine Absichtserklärung mit Terna Energy über 880 Millionen Euro.


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