Literarische Wanderungen
G I O R G O S S E F E R I S
Schön war Sunion an jenem Tag der Verkündigung [Mariä]
wieder im Frühling.
Nur wenige grüne Blätter rings um die verrotteten Steine
die rote Erde und Stechginster
bereit zeigte er seine großen Stacheln und die gelben Blüten.
In der Ferne die antiken Säulen, Saiten einer Harfe hallen noch nach…
Stille.
— Was mochte mich an jenen Ardiaios erinnert haben!?
Eine Stelle bei Platon glaube ich, verloren in den Rillen des Gehirns:
Der Name des gelben Busches
hat sich seit jenen Zeiten nicht geändert.
Am Abend fand ich den Abschnitt:
»Sie fesselten ihn an Händen und Füßen«, erzählt er uns
»sie warfen ihn nieder und schunden ihn
sie zerrten ihn abseits zerrissen ihn in Stücke
auf dem stacheligen Stechginster
und gingen los und warfen ihn in den Tartaros, einen Lumpen.«
So bezahlte in der Unterwelt für seine Sünden
der Pamphylier Ardiaios der elende Tyrann.
Deutsch von Helmut Schareika