Hans Eideneier studierte Klassische Philologie, Byzantinistik, Neugriechische Philologie, Geschichte, Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft an den Universitäten Tübingen, Hamburg, Thessaloniki und München. Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2002 war er Professor für Byzantinistik und Neugriechische Philologie an der Universität Hamburg. Hans Eideneier kennt Griechenland – als Wissenschaftler, aber auch als Privatperson. Seit gut fünfzig Jahren ist er sowohl in Deutschland als auch in Griechenland heimisch und fühlt sich längst als Deutscher und Grieche.
 
 
Die hier in metrischer deutscher Übersetzung vorgelegten und mit reichem Bildmaterial aus einer griechischen Handschrift des 15.Jahrhunderts begleiteten Dichtungen, krönen sein Lebenswerk. Die Dichtungen unterlagen nicht den strengen Vorgaben eines gelehrten Schriftstils und wurden von Berufssängern einem Publikum kunstvoll vorgetragen; einem Hörerkreis, der diese anonym überlieferten Texte über das Ohr kennenlernte und weitertrug.
 
Es geht hier nicht nur um hehre Helden im Kampf gegen böse Osmanen und Türken oder um dreiste Bettelmönche aus dem byzantinischen Hochmittelalter, sondern auch um umfangreiche Fabeldichtungen mit bunten Vögeln und streitlustigen Vierbeinern aus der „Frankenzeit“ des 13. – 15. Jahrhunderts bis zum venezianisch beeinflussten Liebesgeplänkel im Kreta des 16. Jahrhunderts. Das Buch erscheint beim Reichert Verlag unter dem Titel: Bettler, Säufer, bunte Vögel – Populäre Gedichte des griechischen Mittelalters. (AL)