Erst letzten August hat Griechenland den Rettungsschirm nach vielen Jahren verlassen. Nun, nur wenige Monate nach Auslaufen der internationalen Hilfsprogramme für Griechenland, hat die Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras eine Erhöhung des Mindestlohnes beschlossen. Die Anhebung von 586 auf 650 Euro im Monat soll am 1. Februar 2019 in Kraft treten, wie Tsipras letzten Montag mitteilte.
Tsipras hob in seiner Rede letzten Montag im Staatsfernsehen (ERT) hervor, dass „das Vertrauen in die Wirtschaft wächst…. Wir können es uns leisten. Wir schulden es denjenigen, die unter der Krise am meisten gelitten haben“, sagte er. Der Mindestlohn war im Zuge der Finanzkrise von 751 Euro im Jahr 2009 auf 586 Euro im Jahr 2012 gesenkt worden.
Aber nicht nur die geplante Erhöhung des Mindestlohnes ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass Griechenland langsam versucht wieder in die Normalität zurückzukehren. Knapp fünf Monate nach Auslaufen der internationalen Hilfsprogramme hat Athen erstmals wieder eine Anleihe platziert. Es handelt sich um eine fünfjährige Staatsanleihe, die bis April 2024 laufen soll.
Der zuständige EU-Währungskommissar Valdis Dombrovskis begrüßte den anstehenden Marktgang. Das Land habe ein Kapital-Sicherheitspolster und könne nun stufenweise Kredite aufnehmen, sagte Dombrovskis der griechischen Nachrichtenagentur ANA-MPA. (AL)