Mit wehmütigen aber höchst poetischen Bildern die Regisseurin Marianna Economou erzählt in ihrem 72minütigen Dokumentarfilm von einem ungewöhnlichen Projekt. Es handelt sich um ein kleines Dorf namens Eliá nahe Kardítsa, eine eher wenig bekannte Provinzstadt in Zentralgriechenland, wo die Touristenmassen fernbleiben.

Die alten Frauen, die “Tanten”, welche die Protagonisten des Films sind, verarbeiten in einer improvisierten Manufaktur Honig und Tomaten, scherzen und lachen, erzählen gegenseitig Geschichten, während die Tomaten Musik hören, nicht nur Wagner, wie der Filmtitel besagt, sondern auch griechische Volksmusik.

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Die Regisseurin Marianna Economou begleitet zwei Cousins aus diesem kleinen, aussterbenden griechischen Dorf. Diese müssen sich bei dem Versuch, ein Tomatengericht aus dem Glas auf dem europäischen Markt zu etablieren, einigen Herausforderungen stellen. Es geht um eine Bauernkooperative, welche ein anderes Griechenland zeigt, welches mit Liebe und dabei unprätentiös realistisch dargestellt wird.

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Seit den 70er Jahren hatte Autorenfilmer Theodoros Angelopoulos den griechischen Film geprägt. Nun haben sich junge Filmemacher gefunden, die sich aufgrund fehlender Filmförderungen gegenseitig helfen und produzieren. Dazu gehört auch diese wundervolle Doku von Marianna Economou. Eine intelligente Reflexion über Ökonomie und Menschlichkeit, welche nunmehr in der Kategorie „Best International Feature“ für die nächste Oskar-Verleihung Griechenland vertreten wird.    (AL)

Ein Interview von Marianna Economou aus dem Jahr 2016 auf Französisch finden Sie auf der Webseite des französischsprachigen Online Magazins “Grècehebdo” unter:

http://www.grecehebdo.gr/index.php/interviews/1869-%E2%80%98%E2%80%99le-difficile-chemin-vers-l%E2%80%99europe%E2%80%99%E2%80%99-interview-avec-la-r%C3%A9alisatrice-marianna-economou?fbclid=IwAR3VCsLj0MmtC6sq-6UzmbPJHMGf2j3qaf9RppDVzlX8GWb5M42EsT9Zxm8