Der peloponnesische Krieg (431-404 v. Chr.), den der Athener Thukydides meisterhaft in seiner Geschichte schilderte, markiert das Ende einer großen, ja großartigen Epoche. Die sogenannte klassische Zeit, während der Athen an der Spitze einer großen Kultur stand, ging kläglich zu Ende.
Das ausgegrabene Amphitheater des antiken Sparta, die moderne Stadt im Evrotas-Tal und der Taygetos / Foto: ulrichstill, Sparti in-river-Eurotas-valley flanked-by-Taygetos-mountains, CC BY-SA 2.0 DE
Sparta ging als Sieger hervor, konnte die Führung aber nicht dauerhaft halten. Andere Stadtstaaten wie z. B. Argos und Theben traten bald mit Machtansprüchen auf. Das Perserreich, das den langen, zermürbenden Krieg nutzte, eroberte die griechischen Siedlungen in Kleinasien zurück. Die weiteren Rivalitäten zwischen den griechischen Stadtstaaten führten zu einer weiteren schwerwiegenden Entwicklung. Makedonien aus dem Norden Griechenlands übernahm ab 338 v. Chr. die Herrschaft über ganz Griechenland.
Von dieser glorreichen Vergangenheit ist im heutigen Sparta wenig zu sehen. Von dem berühmten Menelaion, eine Gedächtnisstätte – von den Spartanern um das Jahr 700 v. Chr. für den König Menelaos errichtet -, ist nichts mehr erhalten geblieben. Das Heiligtum der Artemis Orthía (Artemis die Aufrechte) war eine bedeutende Tempelanlage, die im Jahr 396 n. Chr. von den Goten unter der Führung Alarichs zerstört wurde. Kleine Überreste von dorischen und ionischen Säulen, die Teil einer römischen Stoa waren, die Reste eines Rundtempels aus hellenistischer Zeit und eine byzantinische Mauer, sind die stummen Zeugen aus der alten, längst vergangenen Zeit.
Das Archäologische Museum von Sparta / Foto: George E. Koronaios, The entrance to the Archaeological Museum of Sparta, CC BY-SA 4.0
Sparta verfügt heute über zwei bedeutende Museen: Das Archäologische Museum und das Olivenölmuseum. Das Archäologische Museum dokumentiert wunderschön die antike Zeit. Mit dem Bau wurde 1874 nach den Plänen des griechischen Architekten G. Katsaros begonnen, obgleich eine Zeit lang angenommen wurde, dass es sich um ein Werk des im 19. Jahrhundert berühmten dänischen Architekten Th. Hansen handelte. Am 23. Januar 1876 wurde das Museum fertiggestellt.
In der Eingangshalle des Museums sind Votivstelen aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert zu sehen, die aus dem Heiligtum der Artemis Orthía stammen. In den Sälen kann man die gut erhaltenen Skulpturen aus Sparta und Umgebung bewundern. Bewundernswert ist ein doppelseitiges Relief aus dem sechsten Jahrhundert v.Chr. Im letzten Saal befindet sich die Gestalt eines Kriegers, die auf das Jahr 480 v.Chr. datiert wird, und welche an den legendären Feldherrn Leonidas erinnert. Erwähnenswert sind auch wunderschöne und stilvolle Mosaike aus einer römischen Villa.
Das Olivenölmuseum in Sparta / Kulturstiftung der Piräusbank (Quelle: © Μουσείο Ελιάς και Ελληνικού Λαδιού / Πολιτιστικό Ίδρυμα Ομίλου Πειραιώς)
Im Jahr 2003 wurde das Olivenölmuseum gegründet, das zu den schönsten in ganz Griechenland gehört. Es ist das erste seiner Art im ganzen Land. Die Räume sind sehr modern gestaltet und lassen den Besucher in die lange Geschichte des Olivenbaums eintauchen, der bereits vor sechstausend Jahren kultiviert wurde.
Man verfolgt die faszinierende Geschichte der Olive mit Hilfe von Filmen, Schautafeln, beweglichen Modellen, Nachbauten von Pressen, Mühlen und historischen Maschinen. Das Museum befindet sich auf der Othonos-Amalias Str. 129. Es ist täglich außer Dienstag von 10 bis 17 Uhr im Winter und im Sommer bis 18 Uhr geöffnet. (AL)
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