Nun muss sich der ehemalige Pasok-Minister am 25. November 2013 in Athen vor Gericht verantworten. Mandelis war ein enger Mitarbeiter des ehemaligen griechischen Ministerpräsidenten Kostas Simitis, der das Land zwischen 1996 und 2004 regierte, und war zuständig für die Digitalisierung des griechischen Telefonnetzes und die Modernisierung der Bahnen. Vorgeworfen wird dem früheren Minister von der Firma Siemens im Jahr 1998 Schmiergeld in Höhe von mindestens 450.000 DM kassiert zu haben.
Siemens, so die Vorwürfe, soll auf Basis dieser Gelder den Auftrag erhalten haben die staatliche Telekommunikationsgesellschaft OTE zu digitalisieren. Mandelis hat eigenen Angaben zufolge das Geld, welches auf ein Konto in der Schweiz floss, als „Sponsorenzuschuss“ für den Wahlkampf der Pasok-Partei kassiert. Die Staatsanwaltschaft von Athen hatte jedoch 2010 Anklage gegen ihn wegen Annahme von Schmiergeldern erhoben. Im Jahr 2011 ist Mandelis zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden, weil er 2006 und 2007 seine Einkünfte falsch angegeben hatte. Der frühere Telekommunikationsminister musste zudem eine Geldstrafe zahlen.
Der Fall Mandelis wird von der gesamten Siemens-Affäre separat von der Justiz behandelt, denn es besteht die Gefahr der Verjährung. (P.Mitr.)
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