Die reiche Geschichte Griechenlands spiegelt sich unter anderem in den zahlreichen historischen Gebäuden im ganzen Land wider. Die Bauweise reicht von der osmanischen und venezianischen Architektur bis hin zum typischen neoklassizistischen Stil. Viele dieser Gebäude, die zunächst als Wohnungen dienten, sind im Laufe der Jahre in Museen, Verwaltungsgebäude und Kulturzentren verwandelt worden.

 
Chalkida ist die Hauptstadt und der größte Hafen der Insel Euböa. Die zu beiden Ufern der schmalen Meerenge von „Euripus“ liegende Hafenstadt ist durch eine Hängebrücke mit dem Festland verbunden. Dank seiner bevorzugten geografischen Lage wurde Chalkida seit der Antike zum Mittelpunkt des Lebens und der Wirtschaft von Euböa. Schöne neoklassizistische Herrenhäuser und viele Gebäude aus der venezianischen und der osmanischen Zeit schmücken die Stadt und beweisen seine reiche Geschichte.  

Den Strand von Chalkida dominiert das Herrenhaus von Kotsikas, ein neoklassizistisches Gebäude mit feiner Architektur und harmonischem Gleichgewicht. Das dreistöckige Haus kombiniert den neoklassizistischen mit dem Barockstil und wurde 1906 nach Auftrag des wohlhabenden Händlers Kotsikas erbaut, der damals in Kairo wohnte. Besonders beeindruckend sind die zwei Kuppeln in der Fassade des Gebäudes, die zum Wahrzeichen der Stadt geworden sind. 1984 hat die Gemeinde von Chalkida das Haus gekauft. Seit 1994 ist dort das neue Rathaus von Chalkida untergebracht. 
 
Das rote Haus von Chalkida liegt am Strand nördlich des Platzes von Mallios, in der Nähe des berühmten „Hauses mit den Statuen“. Es wurde 1884 vom Mechaniker Konstantinos Fleggas erbaut. 1890 wurde es vom Händler Vassilis Malios angekauft. Das zweistöckige Gebäude hat 30 Zimmer und wurde auf eindrucksvolle Weise an einem Fels gebaut, so dass man es fast von allen Stellen des Strandes aus sehen kann. Die Ecken des Gebäudes sind mit Steinblöcken erbaut und die vorderen Marmorfernster mit Giebeln bekrönt. 1916 hat dort der König Petros von Serbien gewohnt, als Serbien von den Deutschen besetzt wurde. Während der deutschen Besatzung in Griechenland diente das Haus als Sitz der deutschen Kommandantur. Das Haus wurde von der Stadt Chalkida restauriert und beherbergt heute das Wissens- und Kulturzentrum der Stadt. 
Gegenüber dem roten Haus befindet sich das berühmte Haus mit den Statuen, das 1891 erbaut wurde. Dabei geht es um ein zweistöckiges Gebäude mit Untergeschoss und großen Balkonen. Auf seinem Dach liegen vier Tonstatuen, die zwei weibliche und zwei männliche Figuren darstellen. Im Obergeschoss sind ein Marmorbalkon über dem Haupteingang des Hauses und ein weiterer Balkon auf der Südseite des Gebäudes zu sehen. Im Innenraum des Hauses kann man die prächtige Dekoration bestaunen: Putzkonstruktionen, Malereien, Marmor und Holz finden sich überall im Haus. Vor allem ausgezeichnet sind aber seine gemalten Holzdecken. Das Gebäude wurde in den frühen 90er Jahren restauriert und beherbergt heute die Volkstanzgruppe „Lyzeum griechischer Frauen“ und die „Gesellschaft für euböische Studien“. (Art.S.).