Die Erholung der griechischen Wirtschaft ist wieder auf Kurs. Die Gefahr eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone in weite Ferne gerückt und das Vertrauen in die wirtschaftlichen Aussichten wird schrittweise wiederhergestellt.
Das steht im jährlichen Bericht der Bank von Griechenland zur Geldpolitik, der letzte Woche dem griechischen Parlament vorgelegt wurde. Trotzdem rechnet die Notenbank mit einem weiteren Schrumpfen der Wirtschaftsleistung 2013 um 4,6 Prozent. Die Arbeitslosigkeit wird sich auf 28 Prozent stabilisieren, und erst ab 2015 allmählich wieder sinken.
Ab 2014 soll wieder Wirtschaftswachstum erzielt werden. Sowohl das Haushalts- als auch das Außenhandelsdefizit sind erheblich gesunken und ein Primärüberschuss ist schon in diesem Jahr in Sicht. Die Umsetzung des Anpassungsprogramms wird im Allgemeinen als positiv beurteilt. Allerdings beharrt die Notenbank auf eine Beschleunigung der Privatisierungen und der Strukturreformen im öffentlichen Sektor sowie auf die Durchführung einer aktiven Arbeitsmarktpolitik.
Die Prognose der Bank von Griechenland stimmt aber nicht mit dem halbjährlich erscheinenden Wirtschaftsausblick der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) überein, der auch letzte Woche bekannt gegeben wurde.
Die OECD prognostiziert, dass die griechische Wirtschaft auch im Jahr 2014 in der Rezession (1,2 Prozent) bleiben wird. Die in Paris ansässige Organisation spricht sogar von einer „Stärkung des Vertrauens zu Griechenland in den letzten Monaten“, schätzt jedoch, dass zusätzliche Finanzmittel erforderlich sein werden, wenn das Wachstum sich schwächer entwickelt als erwartet.
Finanzminister Giannis Stournaras wies den Bericht zurück. Nicht nur das griechische Finanzministerium, sondern auch die EU-Kommission und der Internationale Währungsfonds (IWF) seien zu einer ganz anderen Schlussfolgerung gekommen. (So.K.).
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