Der Führer der größten Oppositionspartei, Alexis Tsipras, besuchte diese Woche die deutsche Hauptstadt. In Berlin hatte er ein wichtiges einstündiges Treffen mit dem deutschen Finanzminister, Wolfgang Schäuble. Beide Politiker diskutierten über die Wirtschaftskrise in Europa und insbesondere über die Schuldenkrise in Griechenland.

Der deutsche Finanzminister betonte, dass es keine Alternative zum harten Kurs Griechenlands gibt außer Reformen, deren Umsetzung sehr wichtig ist, damit die Wirtschaft des Landes wieder auf Wachstumskurs kommt. Schäuble sagte sehr deutlich, dass das wirtschaftliche Anpassungsprogramm unbedingt umgesetzt werden müsse. Er machte auch deutlich, dass Griechenland die Bedingungen und Verpflichtungen, die aus der vereinbarten Rettungsaktion resultieren, erfüllen muss, damit das Land in der Eurozone bleiben kann.

Dabei verwies er auf die jüngste Heraufstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands durch Standard & Poor’s und sagte, es sei ein Beweis, dass die strengen Reformen die erwünschten Ergebnisse liefern können. In einer Erklärung nach dem Treffen, bezeichnete der griechische Oppositionsführer sein Gespräch mit Wolfgang Schäuble als freundlich, nützlich, konstruktiv und sprach von einem „guten Start“, obwohl die Meinungsdifferenzen zwischen beiden Seiten geblieben sind. Tsipras habe dem deutschen Finanzminister gesagt, dass die Politik der harten Sparmaßnahmen, die über Griechenland verhängt wurden, versagt hat. Die Memoranden seien durch das Leben selbst abgelehnt worden und nun müsse das griechische Volk lernen, mit ihren Auswirkungen, d.h. Armut, Arbeitslosigkeit und Aufstieg des Faschismus, umzugehen. Tsipras plädierte für eine „alternative Wirtschaftspolitik“ und soziale Gerechtigkeit. „Unsere Vision ist es, Griechenland aus der Krise zu führen und dass die Bürger diesen Prozess auf ihren Füße stehend mittragen“, unterstrich Alexis Tsipras. In Kreisen der Tsipras-Delegation hieß es, der griechische Oppositionsführer bemühte sich beim Treffen zu betonen, dass seine Partei den Verbleib Griechenlands in der Eurozone befürwortet. SYRIZA glaubt, dass ein Ausstieg Griechenlands aus dem Euro negative Auswirkungen sowohl auf Griechenland als auch auf Deutschland, sowie auf die gemeinsame Währung hätte. (Arch.Pn.).

TAGS: 17_01_2013