Dank seiner vorteilhaften geographischen Lage galt Griechenland seit langem als Treffpunkt von verschiedenen Zivilisationen und Kulturen, die ihre Spuren überall hinterlassen haben: in der Architektur von Bauwerken und Siedlungen, in der Miniaturkunst, im Alltagsleben und in allen Bereichen der Volkskunst. Das Land verfügt daher heute über eine Vielfalt von Denkmälern und ist auf der UNESCO – Liste des Welterbes mit 17 Welterbestätten vertreten. GR Aktuell hat bisweilen Sonderartikel über den Apollotempel von Bassae (s. „Unbekanntes Griechenland: Das besondere Erlebnis Nr. 8“) und das Kloster von Hosios Lukas bei Delphi (s. „Unbekanntes Griechenland: Das besondere Erlebnis Nr. 37) veröffentlicht.
Die berühmte Kultstätte des Heilgottes Asklepios befindet sich in einem malerischen grünen Tal im Ostpeloponnes. Die Stätte besteht aus zwei Heiligtümern, wo Apollo und Asklepios verehrt wurden. Weltweit bekannt ist das jüngste Heiligtum von Asklepios, das seit 1988 zu der Liste von UNESCO – Weltkulturerbe zählt. Der Asklepios – Kult existierte in der Gegend seit dem 6. Jh. v. Chr., aber die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stätte – vor allem das antike Theater von Epidaurus – stammen aus dem 4. Jh. v. Chr.
Ein heiliger Weg führte vom Hafen der Stadt zum Heiligtum, an dessen Zentrum sich der dorische Tempel von Asklepios befand. Rund um das Heiligtum wurden die sonstigen Gebäude errichtet, die mit dem Kult von Asklepios und dem Prozess der Heilung von Patienten verbunden waren. Die Galerie von Avaton war ein großes längliches Gebäude im Norden des Tempels von Asklepios, nämlich der Schlafsaal der Heilungssuchenden, wo die erste Phase der Heilung stattfand. Der „Tholos“ von Asklepion war das runde Säulengebäude, in dem der geheimnisvolle Kult von Asklepios untergebracht sein sollte. Es wurde 365-335 v. Chr. erbaut und gilt heute als der perfekteste Rundbau der antiken Architektur. Auf der südlichen Seite der Stätte befindet sich das Ritualrestaurant, wo die ritualen Mahlzeiten stattfanden.


Das Denkmal wurde vom griechischen archäologischen Dienst restauriert und beherbergt jeden Sommer seit 1954 Aufführungen von antiken Dramen. (Art.S.)