• Höhle in Griechenland: Die Höhle von Psychro (Diktaion Antro)
Aufgrund seiner geologischen Struktur, die besonders reich an Kalkfelsen ist, gehört Griechenland zu den höhlenreichsten Ländern der Welt. Systematische Untersuchungen haben mehr als 8.500 Höhlen aller Kategorien (Höhlen, Schluchten, unterirdische Flüsse usw.) ans Licht gebracht, von denen viele in der Antike als Kultstätten und später als Kirchen und Klöster genutzt wurden. Darüber hinaus spielten die griechischen Höhlen eine wichtige Rolle im Kampf für die Unabhängigkeit Griechenlands, da sie u.a. als Unterstände, Verstecke, Krankenhäuser und Werkstätten dienten.
 
 
Die imposante Höhle von Psychro (Diktaion Antro) liegt auf einer Höhe von 1025m auf der Hochebene von Lasithi (Kreta Insel). Zwei wunderschöne Wanderpfade mit herrlichem Blick über die Hochebene von Lassithi führen nach einem Aufstieg von ca. 15 Minuten zur Höhle. Der Sage nach wurde in Diktaion Antro Zeus geboren. Seine Mutter Rea wollte ihn von der Wut seines Vaters Kronos schützen.

Dort wuchs der junge Zeus mit der Milch der Ziege Amaltheia unter dem Schutz der Cureten auf. Von der mittelminoischen bis zur archaischen Zeit war die Höhle einer der wichtigsten Orte der Götterverehrung in Kreta; systematische Ausgrabungen brachten zahlreiche architektonische Funde ans Licht (darunter ein Altar, ein Schrein und eine Trennwand) sowie viele Ehrungen und Widmungen (Statuen, Doppeläxte, Waffen u.a.), von denen viele im Archäologischen Museum von Herakleion ausgestellt sind. 

 
Die Höhle umfasst 2.200 qm und besteht aus der Ober- und Unterhöhle sowie aus einer Tropfsteinhöhle. Im größten Saal der Höhle sind schöne Stalagmiten und Stalaktiten zu bewundern. Von dort aus führt eine Treppe zur „Wiege des Zeus“, eine kleine Kammer, wo Zeus geboren sein soll. Daneben liegt ein größerer Saal mit schönen natürlichen Spalten, die den Raum in zwei Teile aufteilt: im ersten Teil gibt es einen kleinen See, im zweiten Teil befindet sich ein Stalaktit, der „Mantel des Zeus“ genannt wird. Nach der Besichtigung der Höhle können die Besucher in den malerischen Dörfern der Gegend landestypische kulinarische Hochgenüsse erleben. (Art.S.).