Seit Januar 2018 ist in Griechenland eine Umweltsteuer für Plastiktüten fällig. Diese beträgt im Normalfall 4 Eurocent pro Plastiktüte. Ab dem nächsten Jahr wird der Preis auf 9 Eurocent angehoben.

Die Recycling-Agentur des griechischen Umweltministeriums bezeichnet den Kampf gegen den Plastikmüll gar zur nationalen Überlebensfrage. So groß sei die Gefahr für Umwelt, Gesundheit – und Griechenlands Wirtschaftssektor Nummer eins: den Tourismus. Ziel ist es, die Produktion von Plastikmüll spürbar zu mindern. Die Einnahmen aus dieser Steuer sollen Informations-Kampagnen zum Umweltschutz zugutekommen.

Die Europäische Union zielt in einer Richtlinie aus dem Jahr 2015 darauf ab, dass jeder bis 2019 nur noch 90 Tüten pro Jahr verbraucht und bis 2025 nur noch 40. Kurz nachdem die Umweltsteuer erhoben wurde, sieht man schon deutlich in Griechenland die ersten Erfolge.

Laut Giorgos Papatheodorou, Professor an der Universität Patras, ist seit gut zehn Jahren bekannt, dass Kunststoffe die Meeresumwelt bedrohen. Mehr als 600 Arten maritimer Lebewesen seien bereits beeinträchtigt, während mehr als 50 Arten systematisch Kunststoffe verschluckten. Bis 2050 werde so gut wie jeder Meeresvogel Plastik geschluckt haben.

Ein Supermarkt-Kunde in Athen, einer von vielen, findet es gut: „Ich unterstütze diese Maßnahme, das ist der richtige Weg. Die Frage ist, ob sie auch umgesetzt wird. Weil es viele Geschäfte gibt, die für Plastiktüten nichts verlangen und grenzenlos welche ausgeben.“ (AL)