Anlässlich der Feierlichkeiten zum Welttag der griechischen Sprache am 9. Februar präsentiert graktuell.gr die Bibliothek der Philosophischen Fakultät der Universität Athen.
Allgemeine Informationen
Während des akademischen Jahres 1987-1988 zog die Philosophische Fakultät der Universität Athen in ein neues Gebäude auf dem Zografou-Campus um, in dem nun 12 Studienzentren (Σπουδαστήρια)/Bibliotheken untergebracht waren. Bis zum 30. September 2018 bestand die Bibliothek der Philosophischen Fakultät aus 16 einzelnen Bibliotheken, die den Bedürfnissen von 12 akademischen Abteilungen sowie dem Interfakultären Programm für die Lehre des Neugriechischen als Fremdsprache und dem Lehrinstitut (Διδασκαλείο) für Neugriechisch als Zweit-/Fremdsprache dienten.
Der Rektoratsrat beschloss im Jahr 2001 die Gründung der Bibliothek der Philosophischen Fakultät, unter deren Koordination bis zum 30. September 2018 alle 16 Studienzentren/Bibliotheken betrieben wurden. Im November 2018 wurde die Verlegung der Studienzentren/ Bibliotheken in das neue Bibliotheksgebäude abgeschlossen, ebenso wie die Einrichtung zweier Lagerbereiche (geschlossene Bibliotheksräume) in der Philosophischen Fakultät.
Die integrierte Bibliothek der Philosophischen Fakultät ist seit dem 14. Januar 2019 in Betrieb. In der neuen Bibliothek wurden im Sommer 2019 sämtliche Sammlungen alter und seltener Ausgaben der ehemaligen Studienzentren/Bibliotheken der Philosophischen Fakultät gesammelt und zusammengeführt. Bei den betreffenden Büchern handelt es sich um Käufe und Schenkungen, deren Entstehungsgeschichte noch nicht im Detail erfasst ist.
Das neu errichtete Gebäude der Bibliothek ist ein moderner Raum von 7.500 m2 neben der Fakultät, der durch eine Fußgängerbrücke mit dieser verbunden ist.
Sammlungen
Der Bestand der Bibliothek setzt sich aus den Sammlungen der ehemaligen Studienzentren/ Bibliotheken der Philosophischen Fakultät zusammen, die mit dem Umzug in das neue Gebäude vereinigt wurden. Die Sammlungen decken ein breites Spektrum geisteswissenschaftlicher Bereiche ab, in vielen Sprachen und in einer Vielzahl von Materialformaten. Die griechische Sprache, Literatur, Philosophie, Geschichte und Kunst bilden die Hauptsäulen der Sammlung. Lateinische Literatur, europäische Sprachen und Literaturen (Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Russisch), Pädagogik und Psychologie sowie Musik und Theater vervollständigen das Mosaik einer umfangreichen Sammlung von über 500.000 Objekten.
Darunter befinden sich seltene und wertvolle Publikationen (etwa 20.000 Bände), einige aus dem 16. Jahrhundert, sowie Manuskripte. Neben den gedruckten Büchern ist die Sammlung wissenschaftlicher Zeitschriften (4.038 Titel) von großer Bedeutung. Die Sammlung audiovisueller Materialien, hauptsächlich Musik, ist umfangreich, und das institutionelle digitale Repositorium „Pergamos“, das graue Literatur, digitalisierte Sammlungen und andere Forschungsproduktionen enthält, entwickelt sich rasch. Das Material stammt aus Ankäufen, Schenkungen und Tauschgeschäften, die im Rahmen von Kooperationen mit Institutionen in Griechenland und im Ausland entwickelt wurden, um die Forschung und Lehre an der Philosophischen Fakultät zu unterstützen und zu upgraden.
Zu den ältesten Ausgaben der Bibliothek gehören die Ausgabe “Parekvolai in Homers Ilias” von Eustathius, dem Erzbischof von Thessaloniki, die 1542 in zwei Bänden in Rom veröffentlicht wurde, die “Synopsis der Geschichten von der Gründung der Welt bis zur Herrschaft Isaaks des Komnenos” von Kyros Georgios Kedrinos, veröffentlicht 1566 vom deutschen Philologen Guilielmus Xylander (1532-1576) und dem Verleger Joannes Oporinus in Basel, Schweiz, und das Werk “Dell’historia universale dell’origine et imperio de Turchi” von M. Francesco Sansovino, gedruckt 1564 in Venedig vom Drucker Francesco Rampazetto.
Unter den Büchern in diesen Sammlungen befinden sich seltene griechische Ausgaben aus den Druckereien von Venedig (darunter die Druckereien von Andreas Ioulianos, Antonios Vortolis, Nikolaos Glykys, und Sandos Pecoras), Moschopolis, Iasi, Bukarest, Wien (einschließlich der Druckereien von George Ventottos, Hellenic Typography of John Snirrer, und Ioannis Bartholomew Svekios), sowie Konstantinopel (Patriarchal Printing House), usw. Darüber hinaus sind Werke aus anderen berühmten Druckereien Europas vertreten, wie der Familie Didot in Paris.
Die Spezialsammlungen sind im elektronischen Katalog der Bibliothek registriert und durchsuchbar. Ein kleiner, aber bedeutender Teil seltener Bücher bleibt aus technischen Gründen vorübergehend vom Katalog ausgeschlossen.
Manuskripte
Die Bibliothek der Philosophischen Fakultät verfügt über 82 Handschriften, die einst der Abteilung für Byzantinische und Neugriechische Philologie gehörten. Von den Manuskripten sind vier byzantinisch, während die übrigen nachbyzantinisch und hauptsächlich kirchlichen Inhalts sind. Sie decken einen Zeitraum vom 11. bis zum 19. Jahrhundert ab.
Mit Veröffentlichungen aus dem 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, etwa 500.000 Büchern, Schriftrollen und Manuskripten, 20.000 seltenen und wertvollen Ausgaben, 3.800 Zeitschriftentiteln und 4.000 audiovisuellen und fotografischen Dokumentationsstücken, ist die neue Bibliothek der Philosophischen Fakultät der Universität Athen nicht nur für die Schule und die Universität Athen von großer Bedeutung, sondern auch für die Bildung und Kultur unseres Landes im Allgemeinen. Ein modernes und elegantes Amphitheater steht zudem für Konferenzen und wissenschaftliche Veranstaltungen zur Verfügung, während ein qualifiziertes Personal das Lesepublikum mit Bereitschaft und Höflichkeit bedient.
Quellen, Fotos: https://phil.lib.uoa.gr/plirofories/genika.html
(PS)