Die Vereine der Griechen aus Pontos in Europa gibt es seit 37 Jahren. So lange gibt es auch das „Festival Pontischer Volkstänze“, das auch dieses Jahr erfolgreich organisiert wurde – das vierte Mal bereits in Wuppertal. In der Uni-Halle haben Ende Mai dieses Jahres 1.500 griechisch-stämmige Tänzerinnen und Tänzer aus ganz Deutschland und vielen weiteren Ländern das 37. Festival gebührend gefeiert.
Der Dachverband der Vereine der Griechen aus Pontos in Europa wurde 1981 mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet und besteht aus 47 Mitgliedsvereinen aus Deutschland, Belgien, Schweden sowie der Schweiz mit 1.500 Kindern und Jugendlichen sowie 7.000 Erwachsenen.
Die christlichen Pontos-Griechen stammen von der Schwarzmeerküste, wo sie jahrtausendelang gelebt haben. Von dort wurden sie in den Jahren zwischen 1916-1923 systematisch verfolgt und ermordet. Diejenigen, welche das Genozid mit über 300.000 Toten, überlebt haben, wurden ebenfalls durch den 1923 beschlossenen Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei vertrieben. Etwa 1,3 Millionen Pontos-Griechen mussten ihre Heimat verlassen.
Für die Nachfahren ist dieses Schicksal nach wie vor präsent und ein besonderes Anliegen des Dachverbands der Vereine der Griechen aus Pontos in Europa, nicht nur die Anerkennung des Genozids an den Pontosgriechen voranzutreiben, sondern vor allem das Gedächtnis der heutigen Pontos-Griechen wachzuhalten.
„Mit Sirtaki haben die Tänze der Pontos-Griechen natürlich nichts zu tun und Ouzo gibt es hier auch nicht“, behauptet einer der Organisatoren des 37. Festivals. Die pontischen Tänze sind in der Mehrheit kreisförmig. Der geschlossene Kreis hat seinen Ursprung noch in der vorchristlichen Zeit. Der Erste tanzt Hand in Hand mit dem Letzten, jeder Tänzer sieht jeden und wird von jedem gesehen. Es gibt keinen Hauptdarsteller, genau wie in den antiken, kreisförmigen Tänzen und es lassen sich mehrere konzentrische Kreise bilden. (AL)