Das Osterfest ist für die Griechen „das Fest der Feste“. Die Sitten und Bräuche der Karwoche („Große Woche“) sind besonders beliebt unter den Gläubigen, deren Mehrheit die Gelegenheit des Osterfestes nutzt, um ihre Bindung an die Religion und Tradition zu verstärken bzw. aufzufrischen.

Am Palmsonntag, dem letzten Sonntag vor Ostern, wird der Einzug Jesu in Jerusalem gefeiert, dabei ist es erlaubt, trotzt der Fastenzeit, Fisch zu essen. Danach beginnt die Karwoche, die letzte Woche der Fastenzeit, während der die Gläubigen auf Fleisch, Milchprodukte und Öl verzichten.

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Am Gründonnerstagmorgen backen die Hausfrauen Hefezöpfe (Tsourekia) und färben die Eier rot, die auf dem Festtisch in der Osternacht aufeinander geschlagen werden. Am Abend kurz nach dem Gottesdienst der Kreuzigung, beginnen die Frauen und die jungen Mädchen, das symbolische Grab vom Jesu, den „Epitaphios“, mit Blumen zu schmücken.

Am Karfreitag wird sehr streng gefastet und am Abend wird der „Epitaphios“ durch die Straßen getragen. Die Gläubigen begleiten ihn mit gezündeten Kerzen und kleinen Laternen, dazu singen sie Trauer-und Lobgesänge.

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Am „Großen Samstag“-morgen bereiten die Hausfrauen die traditionelle Ostersuppe aus Lamm-Innereien und Reis (Mayiritsa) vor, die nach der Abendliturgie gegessen wird. Am Abend findet die eindrucksvollste aller Liturgien statt, nämlich die Auferstehung Christi (Anastasi). Gegen Mitternacht werden alle Lichter und Kerzen in der Kirche gelöscht, der Priester erscheint vor dem Allerheiligsten mit dem neuen Osterfeuer und die Gläubigen zünden ihre Kerzen an. Kurz danach wird die frohe Botschaft verkündet: „Christus ist auferstanden“ (Christos Anesti). Sämtliche Glocken läuten, Feuerwerke werden in die Luft geschoßen, Familien und Freunde umarmen und küssen einander. Der Tag endet mit der „Mayiritsa“ und dem Eierpecken auf dem Festtisch.

Am Ostersonntag wird auf dem Land, in Begleitung von traditioneller Musik, Lamm gegrillt.

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