Am 20. Juni 2009 öffneten sich die Türen des neuen Akropolis Museums für Besucher. Ursprünglich war die offizielle Eröffnung des Museums für die Olympischen Spiele des Jahres 2004 geplant. Die fünfjährige Verspätung hat sich jedoch gelohnt. Denn der Schweizer Architekt Bernard Tschumi hat einen transparenten Baukörper geschaffen, der einem gut erdachten Ausstellungskonzept folgt.
Angefangen von dem ebenerdigen Raum, wo die Überreste des archaischen Vorläufers (ca. 1500 v. Chr.) der Akropolis-Anlage ausgestellt werden, kann der Besucher alle Jahrhunderte durchlaufen und bis zum Parthenon-Tempel heraufgeführt werden.
Der langsam ansteigende Gang von Erdgeschoss zum ersten Stockwerk simuliert den Aufstieg zum Akropolis-Hügel. Hier werden neben weiteren Exponaten vor allem die bekanntesten Bauten präsentiert: Der Nike-Tempel, die Propyläen und das Erechtheion. Im gesamten ersten Stockwerk sind mehrere kleine Modelle des Akropolis-Plateaus verteilt, die dieses während verschiedener Epochen dokumentieren.
Die Modelle zeigen, wie sich das Gesicht des Tempelbergs im Laufe der Jahrtausende änderte. Der erste alte Athene-Tempel, der lange vor dem Parthenon und dem Erechtheion als einziges großes Bauwerk auf dem Gelände des Akropolis Hügels entstanden war, wurde später zu dem Parthenon Tempel erweitert, um dann viel später zu einer christlichen Kirche, zu einer Moschee oder zur venezianischen Burg zu werden.
Zentrales Monument auf der Akropolis ist der Parthenon, das „Jungfrauengemach“, das der Stadtgöttin Athene Parthenos als Dank für die Rettung der Stadt im letzten Perserkrieg gewidmet war. Ein in 15 Jahren geschaffenes Kunstwerk aus dem Marmor des Penteligebirges, das trotz allen Kriegen und Katastrophen immer noch über dem heutigen Athen emporragt und den Blick fesselt. Stein gewordener Ausdruck des Sieges der Athener über die Perser im Jahre 470 v. Chr., basierend auf einem dreistufigen Fundament. Über eine Länge von ca. 160 m und eine ungefähre Höhe von einem Meter zieht sich der Parthenonfries mit seinen 92 Metopen, eine eindrucksvolle Darstellung der glorreichen athenischen Kultur. Dies ist der Parthenonsaal, sicherlich der Höhepunkt eines jeden Besuchs.
Im dritten Stockwerk kann man die bewegende Geschichte des Akropolis-Hügels in all seinen Verwandlungen über eine fortlaufende Videopräsentation gut verfolgen, die abwechselnd in griechischer und englischer Sprache gezeigt wird.
In seinem ersten Jahrzehnt hat sich das Neue Akropolis-Museum in Athen zu einem großen Erfolg entwickelt. Denn in diesem ersten Jahrzehnt haben mehr als fünfzehn Millionen Leute das Museum besucht. Durch große gläserne Bodenplatten kann man auch die im Baugrund ausgegrabenen Reste antiker Bauten besichtigen, eine Sensation, die den Blick auf das alte Athen frei gibt.
Die Architektur und Konzeption des neuen Bauwerks, die Atmosphäre aus Antike und Moderne und die technische Umsetzung der Präsentation der Exponate haben das Akropolis-Museum zu einem der beliebtesten Museen weltweit gemacht. (AL)
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