Sie ist eine der herausragendsten Filmkomponistinnen der Gegenwart. Jetzt veröffentlicht Eleni Karaindrou ein neues Album: eine farbenfrohe Kantate, voller atmosphärischer Überraschungen. Ihre elegische Musik zu den epischen Filmwerken des griechischen Regisseurs und Drehbuchautors Theo Angelopoulos genießen weit über den Kreis der klassikinteressierten Öffentlichkeit hinaus Bekanntheit. Musik zu Bildern, die langsam an uns vorüberziehen, ist eine Spezialität der 1939 in einem griechischen Bergdorf geborenen Meisterkomponistin. Karaindrou schlägt in Filmen wie „Der Blick des Odysseus“ oder „Die Erde weint“ einen zarten, wehmütigen Ton an.
Die Kantate „David“ enthält Eleni Karaindrous Musik für ein besonderes Stück aus der Ägäischen Theaterliteratur, ein Versspiel eines anonymen Dichters von der Insel Chios aus dem 18. Jahrhundert. Der Text (der erst 1979 erstmals publiziert wurde) verlangt förmlich nach einer musikalischen Umsetzung, und die griechische Komponistin wird der Herausforderung glänzend gerecht, in dem sie sich mit ihren Arrangements für Mezzosopran und Bariton, Instrumentalsolisten, Chor und Orchester einfallsreich zwischen der Vergangenheit und Gegenwart hin und her bewegt.