Im heutigen Griechenland werden zwei Nationalfeiertage begangen: Der 25. März, welcher an den Beginn der Griechischen Revolution gegen das türkische Joch im Jahr 1821 erinnert, und der 28. Oktober, welcher die Zurückweisung von Invasionsplänen des italienischen faschistischen Führers Benito Mussolini durch den griechischen Regierungschef Ioannis Metaxás am frühen Morgen des 28. Oktober 1940 hervorhebt.
Dieser Tag bedeutete den Anfang der Teilnahme am Geschehen des zweiten Weltkrieges für das bis dahin neutral gebliebene Griechenland. Die Vorgeschichte bis zu diesem schicksalhaften Tag ist lange. Am 7. April 1939 besetzte Italien das nahegelegene Albanien, doch der griechische Diktator Metaxás reagierte nicht auf den nähergekommenen Krieg.
Die Italiener provozieren weiter und versuchen immer wieder Griechenland aus seiner neutralen Position heraus zu treiben. Die italienische Marine bombardierte drei griechische Schiffe: Am 12.07.1940 vor Kreta, am 31.07.1940 bei Nafpaktos und am 02.08.1940 im Golf von Korinth. Danach gab es zwar immer eine offizielle Entschuldigung von der italienischen Regierung, doch in Griechenland war man bereits in Erwartung der nächsten, womöglich größeren Provokation.
Sie geschieht am 15. August 1940, ein Tag, der in Griechenland als ein hohes religiöses Fest (Mariä Entschlafung) gefeiert wird. Am Wallfahrtsort, kurz vor der Insel Tinos versenken die Italiener das Torpedoschiff „Elli“. Die griechische Regierung reagiert dieses Mal auch nicht.
Der italienische Botschafter in Athen namens Grazzi legt wenig später die Forderungen Italiens an Griechenland auf den Tisch: Das Land sollte sich sofort bereit erklären, Italien „strategisch wichtige Punkte“ einzuräumen. Dies geschieht am frühen Morgen des 28. Oktober 1940.
Die Antwort von Metaxás war nur ein einziges Wort: „Ochi“ („Nein“). Seitdem feiert man in Griechenland den „Ochi-Tag“. Wenig später, am 14. November 1940, startet die griechische Armee, unterstützt von der griechischen Bevölkerung —allen voran von den Frauen— einen großflächigen Gegenangriff und schlägt die Italiener bis Albanien in die Flucht. Am 26. Januar 1941, nach mehreren erbitterten Kämpfen, ziehen sich die Italiener in ihr Land zurück, besiegt und gedemütigt.
Erst im April 1941 folgt die deutsche Invasion. Die griechische Armee kapituliert im Juni 1941, Griechenland wird unter italienischer und deutscher Besatzung bis zum Oktober 1944 bleiben.