Der EU-Kommissar für Wirtschaft und Finanzen, Pierre Moscovici, war diese Woche in Athen und führte Gespräche mit dem Ministerpräsidenten des Landes, Alexis Tsipras, sowie mit dem Staatspräsidenten, Prokopis Pavlopoulos über die Bewertung des Hilfsprogramms, im Bezug auf die Schuldenkrise Griechenlands.
„Griechenland wird das tun, was ihm zusteht, um seine Verpflichtungen zu erfüllen und um die aktuelle Bewertung des Hilfsprogramms so schnell wie möglich zu beenden. Dies ist sowohl im Interesse Griechenlands als auch der Eurozone“, betonte der griechische Staatspräsident, Prokopis Pavlopoulos, nach seinem Treffen mit dem EU-Kommissar, Moscovici. Der Staatspräsident sagte aber auch, es sei notwendig, dass die europäischen Partner eine Entscheidung über die Regelungen zur Regulierung der Schulden Griechenlands treffen müssen, nach den Regeln des Europäischen Stabilitätsmechanismus.
Pavlopoulos unterstrich, es gebe den Eindruck, dass Griechenland allein verantwortlich für die Häufung seiner Schulden sei und es dabei um Ausgaben gehe, die Griechenland freiwillig gesetzt habe. Dabei betonte er, ein Großteil der griechischen Schulden sei auf Ausgaben für Rüstungsprogramme zurückzuführen, damit das Land Risiken und Gefahren begegne, die es nicht selbst verursacht habe. Es ginge um Rüstungsprogramme, auf deren Grundlage die Griechen ihre Grenzen, verteidigen, die auch Grenzen der EU seien. Diese Besonderheit der griechischen Schulden sollten die Kreditgeber berücksichtigen, wenn die Zeit komme, an der Entscheidungen über die Regulierung der griechischen Schulden getroffen werden. Unterdessen lobte der Staatspräsident Griechenlands die Rolle und die Bemühungen von Pierre Moscovici, zur Bewältigung der Krise, nicht nur in Griechenland, sondern im gesamten Euroraum.
Der EU-Kommissar, Pierre Moscovici, stellte seinerseits fest, Griechenland habe in den letzten fünf Jahren erhebliche Fortschritte vorzuweisen. Er unterstrich auch, dass das Land „unser Vertrauen verdient“ und dass die Reformen der einzige Weg ist, der zum Erfolg führen kann. Er fügte hinzu, dass es Zeit ist, über die Frage der griechischen Schulden zu sprechen.
Beim Treffen mit dem Ministerpräsidenten, Alexis Tsipras, stellte Moscovici fest, dass die Debatte über die Schulden Griechenlands gestartet werden muss und dass Griechenland und seine Kreditgeber sehr nahe dran sind. Alexis Tsipras und Pierre Moscovici äußerten die gemeinsame Überzeugung, dass Griechenland und die Partner des Landes kurz vor einer Einigung sind, was den Abschluss der zweiten Bewertung des letzten Hilfsprogramms angeht.