Letztes Jahr wurde in Athen die griechische Oper „Z“ des in München lebenden Komponisten Minás Borboudakis uraufgeführt, ein Auftragswerk für die alternative Stage der Greek National Opera.

„Z“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Vassilis Vassilikós, der von Costa Gavras verfilmt wurde und international erfolgreich lief. Es handelt sich um die wahre Geschichte eines Mordes, der Anfang der 60er Jahre ganz Griechenland aufrüttelte.

Am 22. Mai 1963 wurde in der griechischen zweitgrößten Stadt Thessaloniki der Arzt und Abgeordnete Grigoris Lambrakis – genannt Z – auf offener Straße ermordet. Der brutale Auftragsmord konnte nur dank der unermüdlichen Recherche des Untersuchungsrichters Christos Sartzetakis, der später Staatspräsident Griechenlands wurde, aufgeklärt werden.

Die gleichnamige Oper „Z“ von Minas Borboudakis (Libretto von Vangelis Hatziyannidis, in der deutschen Übersetzung von Michaela Prinzinger) wird nun erstmals in deutscher Sprache gespielt – in einer Inszenierung des jungen Regisseurs Kevin Barz, die sich der Frage nach den Grundfesten des Gemeinwohls stellt.

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Minás Borboudakis, 1974 in Heraklion auf Kreta geboren, begann bereits 1985 das Studium in seiner Heimatstadt, welches er dann 1992 bei Olaf Dressler und Urzula Mitrenga (Klavier), Wilfried Hiller und P.M. Hamel (Komposition) in München und Hamburg fortsetzte. Sein Studium bereicherte er mit zahlreichen Meisterklassen bei George Crumb, Luciano Berio, Wolfgang Rihm, Alexander Nasedkin und Rudolf Kehrer. Er konzertierte in Europa und Japan sowohl als Pianist wie auch als Komponist bei namhaften Festivals. Minas Borboudakis wurde mehrfach ausgezeichnet.

Am 1. Juli dieses Jahres wird seine Oper „Z“ in deutscher Sprache in der Reithalle der Bayerischen Staatsoper aufgeführt.    (AL)