Die Altstadt von Xanthi

Die Stadt Xanthi liegt in der Präfektur von Thrakien, im Osten Griechenlands, unweit der Grenzen zu Bulgarien und zur Türkei. Erbaut an den Ausläufern des Rodopi-Gebirges, liegt die Stadt am Anfang eines Tals, das sich nach Süden zum Thrakischen Meer hin ausdehnt. Xanthi ist das kommerzielle und spirituelle Zentrum der Präfektur und eines seiner Merkmale ist sein multikultureller Charakter sowie das harmonische Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen.

Im 19. Jahrhundert wurde Xanthi als Stadt mit 8.000 Einwohnern beschrieben. Es war eine wirtschaftlich florierende Stadt einerseits aufgrund des Reichtums vom Anbau, der Verarbeitung, der Herstellung und dem Vertrieb von Tabak und seiner Produkte, und andererseits wegen seiner günstigen geographischen Lage an den großen Handelswegen zwischen Ost und West.

XA 2 Der Fluss Kosynthos teilt die Stadt in den westlichen Teil, in dem sich die Altstadt und die moderne Stadt befinden, und in den östlichen Teil, den „Samakov Bezirk“, der eine üppige natürliche Umgebung aufweist. Beide Teile haben noch ihr traditionelles Flair bewahrt und ziehen die Besucher mit ihrer Pracht in ihren Bann. Bereits seit langem kennzeichnet sich die Stadt durch eine Multikulturalität aus, da dort Christen und Muslime harmonisch zusammenleben.

XA 5 Diese einzigartige Mischung aus Ost und West spiegelt sich sowohl im alltäglichen Leben als auch in der Architektur der Stadt wider und ist besonders erkennbar in der malerischen Altstadt, die 1978 zur „traditionellen Siedlung“ erklärt wurde. Die Altstadt von Xanthi gilt als eines der am besten erhaltenen Architekturensembles in ganz Makedonien und Thrakien und weist starke Einflüsse aus der eklektischen Architektur, der italienischen Renaissance, der deutschen Romantik, dem Neoklassizismus sowie der osmanischen Architektur auf. Xanthis Altstadt ist glamourös und elegant. Die kopfsteingepflasterten engen Gassen der Altstadt werden von prächtigen Herrenhäusern der Tabak-Kaufleute geschmückt, deren Baustil eine wunderbare Mischung aus lokaler und osmanischer Architektur sowie griechischem Neoklassizismus ist.

XA 7 Die bunten Hauswände, Holzfenster und blühenden Gärten geben den Herrenhäusern Farbe. Im Innern befinden sich geschmackvoll handgefertigte Möbel, Glasmalereien und verschnörkelte Türen. Zusammen mit den byzantinischen Kirchen und den malerischen Plätzen könnte man die Altstadt als ein offenes Museum bezeichnen, dessen Pracht im Laufe der Jahre unberührt geblieben ist.

XA 9 Der Uhrturm auf dem Hauptplatz von Xanthi wurde 1859 auf Kosten des damaligen prominenten Tabakhändlers Hajji Emin Aga am Eingang der heute nicht mehr existierenden Moschee Yeri Pazar errichtet. Heute ist er das Wahrzeichen der Stadt und gilt als elementarer Bestandteil ihrer Geschichte. Das Volkskundemuseum von Xanthi ist in den ehemaligen Tabaklagern der Familie Kouyoumtzoglu untergebracht.

Die nebeneinander stehenden zwei Gebäude wurden Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet und sind typische Beispiele eines bestimmten Typs von Gebäuden, die in Xanthi in der letzten Periode der osmanischen Besatzung erbaut wurden. Sie verfügen über ein einheitliches Dach und einen schönen Dachgiebel. Im Innenraum sind herrliche Wandmalereien zu bewundern, die 1880 von deutschen Künstlern geschaffen wurden.

XA 1 Im Museum werden heute u.a. landwirtschaftliche Werkzeuge, Alltags- und Festtagstrachten aus der Region und andere Gegenstände ausgestellt. Im Zentrum der Altstadt von Xanthi liegt die bischöfliche Halle, die 1897 errichtet wurde. Das zweistöckige neoklassizistische Gebäude dient als Sitz der Verwaltung des Bischofs von Xanthi und als Residenz des Bischofs selbst. Es kennzeichnet sich durch die absolute Symmetrie seiner Fassade, den großen Balkon des ersten Geschosses und die monumentale Treppe, die zum Eingang führt. Ιm Inneren gibt es eine eindrucksvolle Halle, sowie Lobbys und Anhörungssäle. 1997 wurde das Gebäude völlig saniert.