Dank seiner vorteilhaften geographischen Lage galt Griechenland seit langem  als Treffpunkt von verschiedenen Zivilisationen und Kulturen, die ihre Spuren überall hinterlassen haben: in der Architektur von Bauwerken und Siedlungen, in der Miniaturkunst, im Alltagsleben, in den Essgewohnheiten und in allen Bereichen der Volkskunst. Das Land verfügt daher heute über eine Vielfalt von Denkmälern und ist auf der UNESCO – Liste des Welterbes mit 17 Welterbestätten vertreten. GR Aktuell hat bisweilen Sonderartikel über den Apollotempel von Bassae (s. „Unbekanntes Griechenland: Das besondere Erlebnis Nr. 8“), das Kloster von Hosios Lukas bei Delphi (s. „Unbekanntes Griechenland: Das besondere Erlebnis Nr. 37) und die mittelalterliche Stadt von Rhodos (s. „Die historischen Gebäude Griechenlands – Die Insel Rhodos“) veröffentlicht. Bei dieser Einheit werden die übrigen griechischen Welterbestätte präsentiert.
 
 
 
Die legendäre antike Stadt Mykene auf Peloponnes war der wichtigste und reichste palastartige Komplex der Spätbronzezeit in Griechenland und er soll, wie in Homers Epos „Illias“ berichtet wird, die Heimat des mythischen Königs Agamemnon gewesen sein. Die Gegend war bereits in der neolithischen Zeit besiedelt, sie erlebte aber eine Blütezeit zwischen 1350 und 1200 v. Chr. Zu dieser Zeit stand auch die mykenische Kultur in voller Blüte, eine der wichtigsten Kulturen der griechischen Frühgeschichte. Die Errichtung des palastartigen Gebäudekomplexes von Mykene sowohl der Festung der Akropolis der Stadt begannen gegen 1350 v. Chr. Im Laufe der Jahre wurde die antike Stadt schwer beschädigt und nach dem Aufbau des modernen griechischen Staats fiel Mykene unter seine Zuständigkeit. 1841 entdeckte der griechische Archäologe Kyriakos Pittakis das berühmte Löwentor und 1874 übernahm der deutsche Archäologe Heinrich Schliemann die Ausgrabungen, der unter anderen fünf Gräber an Licht brachte. Wichtige Ausgrabungsarbeiten wurden auch von der Englischen Archäologischen Schule erledigt. Die Ruinenstätte von Mykene wurde 1999 von der Unesco ins Weltkulturerbe aufgenommen. 
 
Die archäologische Stätte von Mykene enthält den befestigten Burgberg und die westlich und sudwestlich der Akropolis herumliegenden Wohn-und Grabanlagen. Die drei-eckige Akropolis wird von gigantischen Zyklopenmauern umgeben. Der Haupteingangstor zur Burg war das noch heute gut erhaltene Löwentor, das Symbol von Macht und Autorität des mykenischen Reichs, das nach den zwei Löwen benannt wurde, die auf einem Relief über dem Toreingang dargestellt sind. Entlang des westlichen Teils der Mauer befindet sich das Gräberrund A, wo sechs große Gräber mit vielen Gegenständen aus Gold und anderen wertvollen Grabeigaben gefunden wurden. Zu sehen ist ferner eine Reihe von Residenzen prominenter Bewohner der Stadt während der Antike.
 
Auf dem höchsten Punkt der Oberstadt befindet sich der antike Palast, von dessen nur spärliche Reste vorhanden sind. Der Standort bietet eine wunderschöne Sicht über das Land der Argolis bis hinunter ans Meer und ist unter den Besuchern der Stätte besonders beliebt.
Die auf einer künstlichen Terrasse aufragende königliche Residenz war durch eine große Rampe erreichbar. Der imposante Gebäudekomplex enthält ein großer Hof, der Herberge und das mykenischen Hauptpalast, das aus einer großer Halle, der Vorhalle und dem Thronraum besteht. Die Palastanlagen umfassen ebenfalls Verwaltungsgebäude, königliche Werkstätten, Verehrungsorten und Häuser von Oberbeamten der Stadt.

Am nordöstlichen Ende des ummauerten Bereichs sieht man ein Brunnen, von wo man zu einer unterirdischen Zisterne absteigen kann, die sich außerhalb der Mauer befindet. Kurz westlich vom Eingang der Zisterne liegt das Nordentor der Festung.

Außerhalb der Mauer und westlich des Löwentors befindet sich das Gräberrund B, das 14 Schachtgräber enthält. Dort sind ebenso 4 gewölbte Grabkammern zu sehen, nämlich das Grab der Löwen, das Grab von Klytaimnistra, das Grab des Aigisthos und das berühmte „Schatzhaus von Agamemnon“, das schönste Beispiel dieser Art von königlichen Gräbern. (Art.S.