Der deutsche Außenminister, Frank-Walter Steinmeier, wird heute Griechenland einen eintägigen Besuch abstatten, um mit der griechischen Regierung Gespräche über das heikle Thema der Flüchtlingskrise sowie über die Umsetzung des griechischen Reformprogramms zu führen. Der deutsche Außenminister trifft um 13.00 Uhr den griechischen Staatspräsidenten, Prokopis Pavlopoulos, und später kommt er mit dem Regierungschef, Alexis Tsipras, zusammen. Mit seinem griechischen Amtskollegen, Nikos Kotzias, wird er zunächst ein Gespräch unter vier Augen haben und danach finden Gespräche zwischen den beiden Delegationen statt. Am Abend wird Herr Steinmeier bei einer Sonderveranstaltung in der Eugenides-Stiftung zum Ehrendoktor der Universität von Piräus ernannt.
„Griechenland hat jetzt die historische Chance, seine Modernisierung entschlossen anzupacken“, so Frank-Walter Steinmeier in einem Interview mit der griechischen Tageszeitung „Ta Nea“ anlässlich seines heutigen Besuchs. Dabei hat er unterstrichen, dass Solidarität und Reformen letztlich „zwei Seiten derselben Medaille und des Weges aus der Krise“ seien. Den Flüchtlingszustrom in Griechenland hat er als „besondere Bürde“ für das Land bezeichnet, das so bemüht sei, wieder wirtschaftlich auf die Beine zu kommen. „Wir werden Griechenland bei der Bewältigung dieser großen Herausforderung tatkräftig unterstützen“, hat der Außenminister Deutschlands in seinem Interview versichert.
Schließlich hat sich Herr Steinmeier auf die deutsch-griechischen Beziehungen bezogen und dabei betont, dass Europa „ohne Griechenland nicht denkbar ist“. Sein Amtskollege, Nikos Kotzias, und er hätten gemeinsam vorgenommen, die Missverständnisse der letzten Jahre zu überwinden und an das herausragende Niveau der letzten Jahrzehnte anzuknüpfen.