Im Rahmen des beschlossenen Umsiedlungsprogramms zugunsten Griechenlands haben gestern sechs Familien, insgesamt 30 Flüchtlinge, aus Syrien und dem Irak Griechenland in Richtung Luxemburg verlassen. Im Beisein des Regierungschefs, Alexis Tsipras, des EU-Kommissars für Migration und Inneres, Dimitris Avramopoulos, des EU-Parlamentspräsidenten, Martin Schulz, und des luxemburgischen Außenministers, Jean Asselborn, wurde das Umsiedlungsprogramm im Athener Flughafen eröffnet. Der Ministerpräsident hat bei der Sonderveranstaltung von einer „Reise der Flüchtlinge in Richtung Hoffnung“ auf eine bessere Zukunft gesprochen. Gleichzeitig hat er nochmals die EU aufgefordert, ihre Verantwortung für die Bekämpfung der Flüchtlingskrise zu übernehmen. Nach seinem Treffen mit Herrn Schulz, mit dem er heute die Insel Lesbos gemeinsam besuchen, hat der griechische Regierungschef seine feste Überzeugung erneut zum Ausdruck gebracht, dass auch in der Türkei Registrierungszentren errichtet werden müssten.
Der EU-Parlamentspräsident wurde gestern auch vom Präsidenten der Hellenischen Republik, Prokopis Pavlopoulos, empfangen. In ihrer gemeinsamen Pressekonferenz hat das griechische Staatsoberhaupt klargestellt, es sei unannehmbar, dass das Mittelmeer und die Ägäis zum Grab unschuldiger Menschen würden. Griechenland brauche Solidarität und werde sie erhalten, hat Martin Schultz seinerseits versichert. Die Errichtung der „Hotspots“ sei sinnvoll nur, wenn sie durch ein verbindliches Umverteilungssystem ergänzt werde, so der Präsident des EU-Parlaments, der sich auch auf die Reformanstrengungen Griechenlands bezogen hat: Es gebe keinen „Grexit“, Griechenland gehöre unwiderruflich zur Eurozone, hat Herr Schulz unterstrichen.
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