Mehr als 20.000 Flüchtlinge saßen übers Wochenende in Griechenland wegen Grenzschließungen entlang der Balkanroute fest, während Griechenland und die EU angesichts des Sondergipfels mit der Türkei am 7. März Notfallmaßnahmen ausarbeiten.
Der griechische stellv. Minister für Migrationspolitik, Yannis Mouzalas, gab gestern in einem Interview mit dem griechischen TV-Sender MEGA bekannt, dass die griechische Regierung der EU einen Notfallplan zur Bewältigung der Flüchtlingskrise vorgelegt habe, in dem die Einrichtung neuer Aufnahmezentren und weitere wirtschaftliche und technische Einzelheiten vorgesehen werden. Mouzalas warnte davor, dass die Anzahl der in Griechenland festsitzenden Flüchtlinge und Migranten in den nächsten Wochen bis auf 70.000 Menschen steigen könne. Die Flüchtlingsströme nach Griechenland könnten aber um 70% gesenkt werden, wenn die Nachricht über die Grenzschließungen verbreitet und die NATO – Überwachungsmission in der Ägäis völlig eingesetzt werde. Der Plan des NATO – Einsatzes werde den EU-Türkei-Aktionsplan zur Eindämmung von Flüchtlingsströmen ergänzen, so der Migrationsminister.
Der EU-Kommisar für Inneres und Migration, Dimitris Avramopoulos, hat seinerseits in einem Interview mit der Sonntagsausgabe der Zeitung Kathimerini auf einer drohenden humanitären Krise in Griechenland hingewiesen, wenn alle Seiten in den nächsten Tagen ihre Verpflichtungen nicht erfüllten. Er mahnte zur Umsetzung des EU-Türkei-Aktionsplans zur Eindämmung der Flüchtlingsströme, forderte die EU-Mitgliedsstaaten auf, die Zusagen zur Aufnahme von Flüchtlingen einzuhalten und verurteilte einseitige Aktionen mancher Staaten, wie die Grenzschließungen und die Einführung einer Obergrenze für Flüchtlinge von der österreichischen Regierung.
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