Mit dem Präsidenten des Europäischen Rates, Donald Tusk, der eine Reihe von Besuchen in Ländern der sogenannten „Balkanroute“ führt, traf sich heute Morgen Premierminister Tsipras. Im Mittelpunkt der heutigen Beratungen standen die Entwicklungen bezüglich der Flüchtlingsfrage und die Vorschläge Griechenlands zur Bewältigung der immer mehr eskalierenden Flüchtlingskrise.
Bei der gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Treffen mit Donald Tusk sagte Tsipras, dass Griechenland bereits eine unverhältnismäßige Last bezüglich der Flüchtlingskrise trage, und zwar „versuchen wir, unseren Pflichten in Übereinstimmung mit unseren Werten und unserer Kultur nachzukommen“. Tsipras betonte ferner, dass das heutige Treffen inmitten Grenzschließungen, einer drastischen Reduzierung der Flüchtlingsströme durch die Balkanroute und des Versagens vieler Mitgliedstaaten, sich am Umsiedlungsverfahren zu beteiligen, stattfinde. „Wir lassen keinen Menschen ohne Hilfe und wir werden Zentren für einen menschenwürdigen aber vorübergehenden Aufenthalt einrichten“, unterstrich Tsipras und mahnte zur Umsetzung der Beschlüsse des Europäischen Rates für die Umsiedlung von Flüchtlingen in anderen EU-Ländern.
Donald Tusk betonte seinerseits, dass Griechenland kein Transitland mehr ist. Er bekräftigte, dass Griechenland mehr als alle anderen EU-Länder von der Flüchtlingskrise betroffen werde und verwies auf die Notwendigkeit, einen europäischen Konsens zu prägen. Ein Schengen-Ausschluss Griechenlands sei keine Lösung, Griechenland sei immer ein Teil der Eurozone, der EU und des Schengenraums, so Tusk. Er unterstrich ferner, dass die Spannungen zwischen den EU-Ländern sowie die einseitigen Aktionen mancher Staaten unbedingt vermieden werden sollten.
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