Die reiche Geschichte Griechenlands spiegelt sich wider  unter anderem in den zahlreichen historischen Gebäuden im ganzen Land. Die Bauweise reicht von der osmanischen und venezianischen Architektur bis hin zum typischen neoklassizistischen Stil. Viele dieser Gebäude, die zunächst als Wohnungen dienten, sind im Laufe der Jahre in Museen, Verwaltungsgebäude und Kulturzentren verwandelt worden.
 
 
Nach der Abschaffung der Monarchie in Griechenland im Jahr 1975 wurde eine Vielzahl von ehemaligen königlichen Residenzen zum öffentlichen Eigentum umgewandelt.

 

Zu den beeindruckendsten öffentlichen Gebäuden in Athen, die von der königlichen Familie stammen, gehören der heutige Präsidentenpalast im Athener Zentrum, die Sommerresidenz der königlichen Familie in Tatoi und der Turm der Königin auf dem Natur- und Umweltpark Antonis Tritsis.

Der heutige Präsidentenpalast befindet sich genau hinter dem griechischen Parlament und wurde 1892 vom Ernst Ziller als Hauptresidenz des damaligen Thronfolgers, Konstantin errichtet.

Das dreistöckige Gebäude in neoklassizistischem Stil hat eine einfache, strenge Fassade, deren Aufbau geometrisch-symmetrischen Gesetzen folgt. Der Hauptteil des Gebäudes wird von zwei Flügeln eingeschlossen und ist von einem herrlichen Garten umgeben, der bis heute eine grüne Oase im Zentrum von Athen darstellt. Das Dach wird von Statuen geschmückt.

Bis 1975 diente das Gebäude als Residenz der königlichen Familie. Seit der endgültigen Einführung der Demokratie in Griechenland wird das Gebäude als Präsidentenpalast und Residenz der jeweiligen Präsidenten verwendet. 

 

Das Schloss der königlichen Familie in Tatoi befindet sich im Nationalpark von Parnitha in einem dicht bewaldeten Gelände. Dabei handelt es sich um ein Anwesen mit zwei Hauptgebäuden und mehreren Hilfseinrichtungen und Räumlichkeiten (Ställen, Werkstätten, Lagerhallen und Unterkünften für die königliche Wache).

Der Palast wurde 1874 nach dem Vorbild einer Villa des Komplexes von Peterhofs Schlösser in St. Petersburg erbaut. Es war die Hauptsommerresidenz der königlichen Familie, die dort von Mai bis zum Spätherbst wohnte.
Nach dem Ende des Bürgerkrieges in Griechenland wurde der Palast im Tatoi zur Hauptresidenz der königlichen Familie, die ihn erst nach der Abschaffung der Monarchie endgültig verlassen hat.

Im Jahre 2003 wurde der Palast zum Staatseigentum und vom griechischen Kulturministerium zur historischen Stätte erklärt. Heute ist das ganze Gelände des ehemaligen königlichen Anwesens dem Publikum zugänglich. 

 

Der imposante Turm inmitten des Umweltparks Antonis Tritsis (im Athener Vorort Agioi Anargiroi) wurde 1854 im Auftrag von Königin Amalia vom französischen Architekten Florimond Boulanger erbaut.

Das bauliche Vorbild für diesen Bau war der Turm Hohen Schwangau in gotischem Stil in Bayern, wo der erste König Griechenlands Otto geboren wurde.
Die Gegend rund um den Turm war der Königin Amalia besonders ans Herz gewachsen, deshalb wurde der Ort „Der Turm der Königin“ genannt. In dieser Zeit wurde auch auf einem großen Teil des Geländes ein vorbildlicher Bauernhof mit seltenen Pflanzensorten und Tierarten errichtet.

Heute ist im Turm die Nichtregierungsorganisation „Erde“ untergebracht, die sich mit aktuellen Fragen in Bezug der Gesellschaft und der Umwelt beschäftigt.(Art.S)