Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle stattet Athen gestern und heute einen offiziellen Besuch ab. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen Griechenlands Fortschritte bei der Umsetzung des Reformprogramms und die Intensivierung der deutsch-griechischen Zusammenarbeit. Erörtert wird auch die Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft von Griechenland im ersten Halbjahr 2014.

Westerwelle traf sich gestern mit seinem griechischen Amtskollegen Evangelos Venizelos. Der deutsche Außenminister bezeichnete seinen Besuch unmittelbar nach der Kabinettsumbildung als ein Zeichen der Solidarität und der Ermutigung.
Er lobte die Opfer des griechischen Volkes, die derzeit erste Früchte tragen, und äußerte den Wunsch, dass der Reformelan der griechischen Regierung nicht nachlässt. Venizelos hob hervor, dass das griechische Volk Opfer trägt, um die nationale Souveränität und Unabhängigkeit des Landes zu bewahren. Griechenland will weder von den Finanzmärkten, noch von der Hilfe der EU-Partner abhängig sein.

Heute stehen Gespräche zwischen Westerwelle und dem Premierminister Antonis Samaras auf dem Programm.

Samaras hielt sich gestern für einen Kurzbesuch in Berlin auf, wo er an einem Gipfeltreffen zur Jugendarbeitslosigkeit in Europa teilnahm. Das Gipfeltreffen wurde unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin Angela Merkel organisiert. „Wichtig ist nicht die Menge der EU-Gelder, sondern der Zeitpunkt“, betonte Samaras am Rande des Treffens. Griechenland müsse ohne Verzögerung alle zur Verfügung stehenden EU-Mittel zur Förderung der Beschäftigung erhalten.
Der griechische Premier warnte, dass die Arbeitslosigkeit, die allmählich zum paneuropäischen Problem wird, zur Stärkung des Populismus und des Extremismus in ganz Europa führen kann. (So.K.). 

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