Griechenland und Deutschland vertiefen ihre bilaterale Zusammenarbeit. Im Rahmen eines offiziellen Besuches des griechischen Staatspräsidenten Karolos Papoulias in Berlin wurde mit dem Bundespräsidenten Joachim Gauck über einen Griechisch-Deutschen Zukunftsfonds gesprochen.
Der Fonds soll die wissenschaftliche Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte fördern und Kontakte zu Opfergemeinden und jüdischen Einrichtungen in Griechenland herstellen. Zudem kam das Bellevue-Programm der Robert-Bosch-Stiftung für junge Nachwuchsführungskräfte aus obersten Staatsbehörden von Mitgliedstaaten der Europäischen Union zur Sprache.

Griechenland ist in diesem Jahr als zehntes und damit jüngstes Partnerland dem Programm beigetreten. Bundespräsident Gauck ist der deutsche Schirmherr des Programms. Im Beisein der beiden Staatsoberhäupter wurde auch eine Absichtserklärung zur Errichtung eines gemeinsamen Jugendwerks unterzeichnet.

Mit dem Jugendwerk sollen die jungen Generationen beider Länder einander näher gebracht und gegenseitiges Verständnis geweckt werden. Als Vorbild sollen das Deutsch-Französische und das Deutsch-Polnische Jugendwerk dienen. Die konkrete Ausgestaltung wird in den kommenden Monaten erarbeitet.
 „Wir sind bereit, unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten, ohne dabei die Vergangenheit aus dem Blick zu verlieren – eine Vergangenheit, in der Deutsche während des Nationalsozialismus schweres Leid über Griechenland gebracht haben“, erklärte Bundespräsident Gauck. Seinerseits wiederholte Papoulias die Forderungen Griechenlands nach Entschädigungen für NS-Verbrechen. „Es gibt Vieles, was uns belastet, aber auch Positives, und das wollen wir hervorheben“, sagte er.

Gleichzeitig begrüßte er die Errichtung des Jugendwerks: „Das Jugendwerk ist notwendig, um innerhalb der EU eine neue Dynamik zu schaffen und Änderungen herbeizuführen“.