In einer Rede, die Juncker in der Konzerthalle Athens am Montag gehalten hat, äußerte er sein Engagement für Europa, sowie seinen Respekt für Griechenland, mahnte aber zugleich die Arroganz der Nord-Europäer gegenüber Griechenland wegen der Wirtschaftskrise an.
Beim Arbeitstreffen zwischen den Ministerpräsidenten beider Länder waren die Gespräche auf Themen wie die Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit Griechenlands im Ausland, die innere Stabilität des Landes und die Zukunft Europas konzentriert.
Im Rahmen einer Pressekonferenz nach dem Treffen mit Juncker sagte Samaras, dass die Krise zwar noch nicht überwunden ist, aber es ist nicht wie vor einem Jahr. Er habe gegenüber seinem Amtskollegen aus Luxemburg die Bedeutung der europäischen Außenpolitik betont, sowie die wichtige Frage der illegalen Einwanderung unterstrichen.
Auf Fragen von Journalisten über die negative Entwicklung zum Thema „Verkauf der griechischen Erdgasfirma DEPA“, sagte Samaras, seine Regierung werde eine Neuausschreibung veranlassen. „Es gab Probleme, die über die DEPA betrafen“, sagte der Premier anschließend dazu und verwies auf die Uneinigkeit zwischen der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) in Bezug auf die Fehler, die im Rahmen des ersten fiskalischen Anpassungsprogramms für Griechenland begangen wurden.
Samaras bemerkte auch, dass die heutige Situation für sein Land sich geändert hat und man kann nicht umkehren.
Jean-Claude Juncker sagte seinerseits, er wollte nach Griechenland kommen, um das Ausmaß des Fortschritts im Lande zu sehen. Gleichzeitig bemerkte er, dass es noch Probleme gibt, wie die hohe Arbeitslosigkeit und insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit, die fast 60 Prozent erreicht hat. Dieses Thema wird der Schwerpunkt der nächsten Gipfelkonferenz der EU sein. „Ich hoffe, dass die Mehrheit der mehr als sechs Milliarden Euro, die die Europäische Kommission für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit vorgesehen hat, Griechenland zugewiesen wird“, betonte Juncker.
Auf die Frage der Journalisten, ob er glaube, dass die Europäische Kommission sich im Verkaufsprozess von DEPA eingemischt habe, antwortete Juncker: „Ich weiß nicht ob die Kommission beteiligt war. Wäre dies der Fall, hat sie die Folgen dieser Haltung zu tragen“.
Juncker wurde anschließend vom Staatspräsidenten Karolos Papoulias empfangen.
Der Staatspräsident ehrte Juncker mit der Überreichung des Großkreuzes des Erlöser-Ordens.
Papoulias bezeichnete Juncker als einen „wahren Freund“ Griechenlands und bemerkte dabei, dass das griechische Volk große Opfer gebracht hat und dass die griechische Wirtschaft unterstützt werden muss, um die Wachstumsphase zu erreichen und die Arbeitslosigkeit, die dramatische Dimensionen erreicht hat, zu bekämpfen. (Arch. Pn.).
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