Der Kerameikos befindet sich in der Nähe des Monastiraki-Platzes. Mitten in Athen gibt es eine grüne Oase und einen Ort der Ruhe – den alten, antiken Friedhof Kerameikos (der Name stammt aus dem griechischen Wort kéramos, Ton). Er ist der einzige gut erhaltene antike Friedhof Athens. Er wird von dem kleinen Bach Eridanos durchzogen. Eine wohltuende Stille und eine ganz besondere Stimmung umfängen den Besucher beim Betreten dieser altehrwürdigen Begräbnisstätte.
Der Berliner Kadmos-Verlag hat letztes Jahr das Buch „…in einer Ruhe die wundernimmt“ – Der Kerameikos in literarischen Zeugnissen von 1863 bis heute (Hg. Jutta Stroszeck-Andrea Schellinger) veröffentlicht, das sich einer anderen Seite des meditativen Ortes widmet: den literarischen Zeugnissen aus Vergangenheit und Gegenwart.
Bekannte griechische aber auch nicht griechische Autoren, wie Karl Baedeker, Virginia Woolf, die Nobelpreisträger Giorgos Seferis und Odysseas Elytis, Sten Nadolny und viele anderen, porträtieren mit ihren Texten ein Stadtviertel, welches in der Antike eine besondere Bedeutung besaß. Denn die Agora, das politische Zentrum des demokratischen Athen, grenzte unmittelbar daran an; die Hauptverkehrsstraße der Stadt zum Piräus und zum übrigen Griechenland und die Prozessionswege der Panathenäen und der Eleusinischen Mysterien durchzogen auch den Kerameikos.