Antonis Samarákis, am 16. August 1919 in Athen geboren, am 8. August 2003 in Pylos auf der Peloponnes gestorben, ist, neben Nikos Kazantzákis, der erfolgreichste griechische Prosaautor im Ausland. Seine Werke, in denen er die Unterdrückung durch die willkürliche Staatsgewalt verurteilt, wurden mehrfach ausgezeichnet und in 30 Sprachen übersetzt. 1989 wurde er als erster Grieche überhaupt von der Hilfsorganisation der Vereinten Nationen zum „Botschafter des Guten Willens“ ernannt.

Antonis Samarákis/ Quelle: ERT

Samarákis studierte Jura und arbeitete zunächst im Arbeitsministerium. Unter der deutschen Besatzung ging er in den Widerstand, entkam im Sommer 1944 knapp einem Todesurteil, konnte gerade noch fliehen. 1954 veröffentlichte er unter dem Titel »Hoffnung gesucht« Kurzgeschichten, 1959 folgte der Roman »Alarmsignal«, 1961 kamen weitere Kurzgeschichten unter dem Titel »Ich weigere mich« hinzu, 1965 erschien dann sein bekanntestes Buch unter dem schlichten Titel »Der Fehler«, welches zehn Jahre später von dem deutschen Regisseur Peter Fleischmann unter dem Titel „Der dritte Grad“ verfilmt wurde (Drehbuch: Martin Walser und Jean-Claude Carrière).

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Während der Obristendiktatur (1967-1974) waren seine Bücher in Griechenland verboten. In den 70er Jahren gehörte er zu den meistgelesenen griechischen Autoren in seinem Heimatland wie auch im Ausland.

Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte Antonis Samarákis bei einem Empfang in Berlin als „herausragenden Vertreter der modernen griechischen Literatur“ gewürdigt, dessen literarische Arbeit „von dem Wunsch getragen wird, die Welt für die Menschen gerechter, freier und demokratischer zu gestalten“.

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Der Faschismus sei für ihn »die Gefahr Nummer eins«, bekannte einmal Samarákis. Nun hat das griechische Kulturministerium das laufende Jahr zum „Samarákis Jahr“ ernannt und feiert ihn mit diversen Veranstaltungen.         (AL)

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