Seine erste Einzelausstellung hatte Alekos Fassianos im Jahr 1959 in Athen. Seitdem fanden mehr als siebzig Veranstaltungen in Athen, Thessaloniki, Paris, München, Tokio, Hamburg, Berlin, Zürich, Mailand, Beirut, Stockholm, London und anderswo statt. Er nahm regelmäßig an Gruppenausstellungen und bekannten internationalen Präsentationen auf der ganzen Welt teil. Der Maler Fasianos befasste sich auch mit Gravuren, Plakatdesign und Bühnenbildern, wobei er hauptsächlich mit dem Athener Nationaltheater zusammenarbeitete (Kafkas Amerika unter der Regie von Alexis Solomós, 1975, Eleni von Euripides, 1976, Die Vögel des Aristophanes, 1978 u.a).

Berühmte Autoren, wie der mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnete Lyriker Odysseas Elytis (1911–1996) schrieben Texte über seinen eher ungewöhnlichen Malstil, bei dem der Mensch im Zentrum steht. Er wurde als einer der bekanntesten Maler Griechenlands gefeiert. Beeinflusst von der abstrakten Kunst, nahm Alekos Fassianos einen sehr persönlichen Stil an und wurde von der französischen und russischen Regierung mit Ehrungen ausgezeichnet.

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Über sein Werk wurden vier Filme für das griechische und französische Fernsehen gedreht und Monografien veröffentlicht, die sich auf seine visuelle Produktion beziehen. Der charakteristische einzigartige Stil von Fassianos entstand bereits in den frühen 1960er Jahren. Drei Hauptthemen blieben während seines Werdegangs unverändert: Mensch, Natur, Umwelt.

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Fassianos wurde am 16. Dezember 1935 in Athen geboren und studierte von 1955 bis 1960 Violine am Athener Konservatorium, Malerei an der Athener Kunsthochschule und lernte in der Werkstatt von Yannis Moralis (1916–2009), welcher bereits in den 40er Jahren die griechische Malerei revolutionierte und neue Maßstäbe gesetzt hatte. Fassianos arbeitete auch im Atelier des bekannten griechischen Malers Yannis Tsarouchis (1910–1989) und widmete sich dort der byzantinischen Ikonographie.

In der Folgezeit erhielt Fassianos ein französisches Staatsstipendium für die Jahre 1962–1964 und zog von Athen nach Paris, um an der berühmten École des Beaux-Arts bei Eugène Clairin und Georges Dayez weiter zu studieren. Er verbrachte mehrere Jahre in der französischen Hauptstadt, wo er nach und nach bekannt wurde. Als Einzelgänger, der keiner bestimmten Strömung angehörte, zeichnete Fassianos unsere Welt und seine Welt weiterhin mit viel Freude und Energie.Obwohl einige seiner frühen Gemälde einen eher zeitgenössischen Stil aufwiesen, ließ er sich stark von der populären Kunst und der antiken griechischen Mythologie inspirieren. Auch byzantinische Themen bewegten ihn. Neben Malerei und Lithographie illustrierte er auch Bücher. Viele seiner Werke schmücken öffentliche Räume in Griechenland. Im Jahr 2000 entwarf er zwei große Wandgemälde für die Station „Metaxourgio“ der Athener Metro. Seit 2009 ist er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Künste. 2010 wurde er zum Kommandeur des Ordens der Künste und Literatur Frankreichs und 2013 zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt. Seine letzte Ausstellung war 2004 eine große Retrospektive in Athen.

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Seine Gemälde, die den Einfluss der gesamten griechischen Kunst widerspiegeln, erkennt man an ihren massiven Figuren mit wallendem Haarschopf, oft im Profil dargestellt, und ihrer monochromen Behandlung. „Das gesamte Werk von Fassianos, die Farben, die seine Leinwände füllten, die mehrdimensionalen Formen, die seine Gemälde dominierten, strahlen Griechenland aus“, sagte die griechische Kulturministerin Lina Mendoni in einer Erklärung. Der griechische Künstler Alekos Fassianos starb letzten Sonntag im Alter von 86 Jahren nach langer Krankheit in seinem Haus in Athen.    

(AL)