Nikos Engonopoulos, geboren am 21. Oktober 1907 in Athen, war der Sohn eines Unternehmers aus Konstantinopel. Nach den Schuljahren arbeitete er von 1928 bis 1930 als Übersetzer bei einer Bank und als Sekretär in der Universität von Athen. Von 1930 bis 1933 war er Zeichner beim Städtebauamt im Ministerium für Öffentliche Bauten. Von 1932 bis 1940 studierte er bei den großen Malern Konstantin Parthenis und Fotis Kontoglou. Von 1938 nahm er an Gruppen- und Einzelausstellungen mit Zeichnungen und Gemälden sowie Arbeit als Bühnen- und Kostümbildner für zahlreiche Theateraufführungen teil. 1941 Einberufung zur Armee, Soldat an der albanischen Front, Gefangennahme durch die Deutschen, Arbeitslager und Flucht. Von 1945 bis 1964 war er Dozent bzw. Professor, 1967 bis 1973 ordentlicher Professor und Lehrstuhlinhaber für Freies Zeichnen am Polytechnikum Athen. Nikos Engonopoulos starb am 31. Oktober 1985 an Herzversagen.
Neben vielen Auszeichnungen und Preisen für seine Malerei erhielt Engonopoulos 1958 und 1979 den Ersten Staatspreis für Dichtung.
Er veröffentlichte die Gedichtbände: „Unterhaltungen mit dem Fahrer verboten“ (1938), „Die Klaviere der Stille“ (1939), „Bolivar“ (1944), „Die Rückkehr der Vögel“ (1946), „Eleusis“ (1948), „Der Atlantik“ (1954), „In blühender griechischer Sprache“ (1957), „Im Tal mit den Rosen“ (1978).
Über sich selbst sagte er: „Ich war nie ein systematischer Schriftsteller, ein systematischer Autor, ein littérateur. Die große Liebe meines Lebens gilt ausschließlich der Malerei. Jede Stunde, die ich nicht der Malerei widme, scheint mir eine verlorene Stunde. Aber ein Bild verlangt natürlich nicht die ständige Hingabe des Denkens und des Herzens. Es gibt Momente, in denen die Hand sozusagen wie von allein zeichnet. Das Gehirn jedoch arbeitet immer. Und davon profitiere ich und überlege mir verschiedene Dinge, oder, für gewöhnlich, denk ich mir Lieder aus. Wenn ich nach der Arbeit diese Lieder aufschreibe, ist es gut, wenn nicht, vergeß ich sie wieder […] Nach einiger Überlegung, und nach meiner Erklärung, daß ich nie ein „systematischer“ Schriftsteller gewesen sei, fühle ich mich bemüßigt zu erklären, daß ich auch nie ein „professioneller“ Maler war…“
Nun ehrt das bekannte Museum of Contemporary Art auf der Insel Andros sein Gesamtschaffen mit einer Retrospektive, die in der Hauptstadt der Insel (Hora) stattfindet.
Museum of Contemporary Art
Basil & Elise Goulandris Foundation
Hora Andros
845 00 Greece
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