Vor genau 135 Jahren, am 18. Februar 1883 (laut dem gregorianischen Kalender, der in der Zeit gültig war), wurde Nikos Kazantzakis, einer der bekanntesten und bedeutendsten griechischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, in Heraklion auf Kreta geboren.

Nikos Kazantzakis wurde Anfang der 60er Jahre weltbekannt, als sein Roman „Alexis Sorbas“ erfolgreich verfilmt wurde. Die Musik zu dem Film schrieb Mikis Theodorakis, darunter den Sorbas-Tanz, der auch zu den bekanntesten Stücken des Komponisten gehört.

Es ist weniger bekannt, dass Kazantzakis das längste Versepos schrieb: Seine monumentale „Odyssee“, welche exakt 33.333 17silbige Verse umfasst. Fast 15 Jahre lang arbeitete er an seinem Versepos, immer wieder unzufrieden mit dem Resultat, erst 1938 vollendete er im siebenten Versuch die endgültige Version.

Kazantzakis’ dichterisches Hauptwerk, das Homers Epen fortschreibt, ist länger als dessen »Ilias« und »Odyssee« zusammen: Es erzählt von Odysseus’ neuen Abenteuern, die den Helden über Sparta, Kreta, Ägypten und Zentralafrika bis zum Südpol führen, wo er die absolute Freiheit zu finden vermeint.

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Nikos Kazantzakis, als Sohn eines Gutsbesitzers ge­boren, studierte Jura in Athen und Philosophie in Paris. Sein umfangreiches literarisches Werk ist von zahlreichen Reisen und Auslandsaufenthalten geprägt.

Neben der »Odyssee« verfasste er Tragödien und mehrere Theaterstücke (u.a. »Theseus« und »Columbus«) und übersetzte u.a. Dantes »Göttli­che Komödie« sowie Goethes »Faust I« ins Griechische. Sein Roman »Die letzte Versuchung Christi« (1951), eine eher ungewöhnliche Interpretation der Passionsgeschichte, im Jahr 1988 von Martin Scorsese verfilmt, gelangte, nach der Veröffentlichung, auf den »Index der Verbotenen Bücher« des Vatikans. Am 26. Oktober 1957 starb er im Alter von 74 Jahren im süddeutschen Freiburg im Breisgau.