Die Kykladen mit hunderten von großen und kleinen Inseln stellen eine Welt für sich dar. Nur fünfundzwanzig Inseln sind allerdings heute bewohnt. Die Bezeichnung Kykladen stammt von dem griechischen Wort „Kyklos“ (Zyklus), und beschreibt die Inseln, welche einen Kreis bilden. Paros, westlich von Naxos, liegt ganz zentral in der Kykladengruppe. Paros ist eine Insel mit großen Naturschönheiten, mit reicher Flora, mit einer atemberaubenden Unterwasserweltkulisse und mit wunderschönen Stränden. Hinzu kommt noch ein besonderes Nachtleben, welches die Sommerzeit prägt.
Die ersten Lebenszeichen auf Paros werden in die Bronzezeit datiert. Der bekannte griechische Archäologe Christos Tsountas entdeckte bei der Siedlung Pyrgos ein Gräberfeld, das um die Zeit von 2.500 v. Chr. zurückdatiert wird. Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte er bereits im Jahr 1898.
Berühmt war die Insel in der Antike wegen des ausgezeichneten Marmors. Hier wurde der Marmor für die Skulpturen der Tempel von Delphi und Delos abgebaut. Auch für die berühmte Venus von Milo wurde parischer Marmor verwendet.
In dem Hauptort Parikía kann man die Kirche Panagia Ekatontapilianí (die hunterttorige Kirche) und auch das darin errichtete kleine, byzantinische Museum bewundern (siehe auch: https://www.graktuell.gr/articles/tourismus/1892-die-panagia-ekatontapiliani-auf-paros).
Neben Parikía ist noch Naoussa zu nennen, das in einer weiten Bucht im Norden der Insel liegt und ein authentischer, kykladischer Fischerhafen ist. Naoussa ist der zweitgrößte Ort von Paros mit labyrinthischen Gassen, mit weiß getünchten Häusern, die mit verschiedenen Blumensorten umrankt sind.
Die Landschaft von Paros wird durch seltene und eindrucksvolle Natur gekennzeichnet, unter anderem Buchten, Feuchtgebiete, dem Naturpark auf der Halbinsel Agios Ioannis Detis, dem Tal der Schmetterlinge, herrlichen Stränden und einem Meeresgrund, der zum Tauchen einlädt. Paros mit seinen 197 Quadratkilometern, mit sparsam bewachsenen Hügeln und steinigen Bergen, überrascht im Frühjahr den Besucher mit einer Pracht von gelben Ginsterblüten und mit duftenden Wiesen. Wenn der Sommer kommt, dann wird das satte Grün zu Gelb, aber der Zauber der Natur bleibt.
Die Landschaft ist von niedrigen Feldsteinmauern terrassiert, eine Landschaft, wo Getreide und Gemüse, Olivenhaine und Rebstöcke wachsen und gedeihen, während in den Gärten der Inselbewohner Zitronen und Bougainvilleen ihre Farben verteilen.
Eine Besonderheit liegt nur 7 km von Parikia entfernt. In der Nähe des schönen, andächtigen Klosters Agios Arsenios, befindet sich das Tal der Schmetterlinge. Es handelt sich hier um eine einzigartige Naturlandschaft mit dichter Vegetation, Zypressen, mit Efeu bedeckte Bäumen, wildwachsenden Oliven- und Obstbäumen und eine natürliche Quelle.
Diese einzigartige, nicht sehr bekannte Umgebung umfasst ein seltenes Biotop für die Schmetterlinge, die in großer Zahl auf den Baumstämmen ruhen. Die Schmetterlinge von Paros sind bekannt für ihre bunten, eindrucksvollen Farben. Sie sind von Ende Mai bis Ende Juli zu sehen, dann verschwinden sie im August und erscheinen erneut im September. Es wird nur eine kleine Eintrittsgebühr am Eingang zum Tal verlangt. Den Besuchern wird geraten, sich so ruhig wie möglich zu verhalten, um die wunderschönen Waldbewohner nicht zu erschrecken.
Eine schöne, kleine aber feine Halbinsel im Norden von Paros wurde von einer Körperschaft und mit der aktiven Hilfe von vielen Freiwilligen in ein Paradies für Wanderer verwandelt. Selbst der skeptischste Besucher wird von der einzigartigen Ruhe überrascht, die dieser kleine Ort ausstrahlt. Mit ihren geschützten Buchten und Stränden bietet die kleine Halbinsel einen atemberaubenden Blick auf Naoussa und die umgebenden Strände. Der Park wurde 2009 gegründet und verfügt heute über sieben Kilometer markierter Wege. Die touristische Nutzung kam dann zum Stillstand, und es begann der Prozess der Kultivierung einheimischer Pflanzen, mit dem Ziel, den früheren Glanz der natürlichen Landschaft wiederherzustellen, die durch das unkontrollierte Weiden von Schafen und andere Faktoren vermindert worden war.
Zehn Feuchtgebiete auf Paros prägen die Insel. Es gibt ca. 200 Vogelarten wie Reiher, Störche und Kormorane, aber auch Silbermöwen, Korallenmöwen, die von Bussarden gejagt werden. Nachtigallen, Schwalben und Mauersegler kommen je nach Jahreszeit. Rebhühner, Eulen, Tauben, Stieglitze sind auch auf der Insel zu finden, auch Zugvögel machen hier Station.
Rebhühner sind ebenfalls auf der Insel zu finden, wie auch Tauben, Eulen, Bienenfresser, Stieglitze und Bachstelzen. Das größte Feuchtgebiet der Insel ist der Ort Alykí, wo Wanderungen, Spaziergänge und Radtouren für alle Interessierte organisiert werden. Es gibt allerdings weitere Regionen, welche die Bezeichnung Natura 2000 bekommen haben. Der Sumpf Kolympíthres und die Lagune Santa Maria sind weitere Sehenswürdigkeiten der Insel.
Olivenbäume und verschiedene Rebsorten sind ein häufiges Bild. Öl und Wein von Paros sind berühmt, vor allem die herausragende Sorte Monemvasia − natürlich mit geschützter Ursprungsbezeichnung.
Sträucher und blühende Pflanzen spielen in der Landschaft von Paros eine sehr wichtige Rolle. Gruppen von Sträuchern gedeihen im Hügelvorland. Im Frühling blühen bunte Blumen soweit das Auge reicht: Mohnblumen, Gänseblümchen, Orchideen, Stechginster, Narzissen, Lupinen und aromatische Kräuter wie Salbei und Thymian.
(AL)