Mit dem Regierungschef, Alexis Tsipras, hat sich gestern der Wirtschafts- und Währungskommissar der EU, Pierre Moscovici, in Athen getroffen. Der EU-Kommissar, der Griechenland einen zweitägigen Besuch abstattet, hat mit dem griechischen Premier über die Umsetzung des Spar- und Reformprogramms beraten. Herr Moscovici hat in seinen Presseaussagen betont, dass die Vorbedingungen für die Auszahlung der bevorstehenden Finanzspritze bis zum nächsten Eurogruppe-Treffen am 9. November erfüllt werden müssten. Dem EU-Kommissar zufolge werde jetzt mit dem griechischen Premier über mögliche Nachbesserungen beraten; die Rekapitalisierung der Banken solle bis Ende des Jahres abgeschlossen werden, während die Diskussion über die griechischen Schulden erst nach der positiven Überprüfung der griechischen Reformbemühungen anfangen könne, so die Botschaft des EU-Kommissars. Herr Moscovici hat seine Zufriedenheit für die gute Zusammenarbeit mit der griechischen Regierung zum Ausdruck gebracht. Das gemeinsame Ziel sei die Rückkehr des Landes zum Wachstum und zum sozialen Zusammenhalt, hat der Kommissar unterstrichen und dabei der griechischen Regierung versichert, dass die EU-Kommission das Land bei seinen Reformanstrengungen unterstütze. Der Regierungschef, Alexis Tsipras, hat beim Treffen alle offenen Fragen bezüglich der Umsetzung des griechischen Programms, u.a. das heikle Thema der „faulen“ Kredite, angesprochen, wobei sich sein Gesprächspartner zuversichtlich gezeigt hat, dass ein Kompromiss zwischen beiden Seiten erzielt werden könnte.
Der Kommissar hat die ausständigen Fragen diskutiert auch mit dem griechischen Finanzminister, Eukleid Tsakalotos, diskutiert. Der Finanzminister hat seinerseits auf die Eröffnung der Diskussion über die griechischen Schulden vor Ende des Jahres gedrängt und von einem klaren „Fahrplan“ der griechischen Regierung gesprochen, der die Bankenrekapitalisierung, den Abschluss der Bewertung von den Kontrolleuren und die Verhandlungen über die Schulden umfasse.